Rückrundenauftakt gegen "Heim-Angst-Gegner" aus dem Vogtland...
von Timo Görner
…denn seit 1997 kamen wir in 6 Spielen auf der Fischerwiese nur zu 2 Siegen gegen den VFC. Zuletzt siegten die Vogtländer mit 3:1 auf der Fischerwiese. 1999 triumphierte der Club mit 4:0…und stieg auf.
Die aktuelle Saison unseres Gegners
Für den Vogtländischen Fußballclub Plauen sieht es nicht schlecht aus. Es gibt keinen Grund zur Euphorie, aber auch Abstiegskampf ist derzeit kein Thema. Der Verein aus der Spitzenstadt schlägt sich in dieser Spielzeit gut, wenn auch vielleicht 3 bis 4 Punkte mehr drin waren.
Der Start aus der Winterpause gestaltete sich sehr gelungen, die Aufgaben bei Türkiyemspor (1:0) und gegen Braunschweig II (3:1) wurden gelöst und sich weiter Luft nach unten verschafft. Bedeutet derzeit Rang 9 und 8 Punkte auf den 15. aus Meuselwitz bei jeweils 17 Spielen. Nach Spieltag 10 lag man sehr gut im Plan, hatte Platz 6 mit 17 Zählern erobert. Richtung Tabellenspitze ging zwar nicht mehr viel, derartige Ambitionen hatte man aber sowieso nicht. Was folgte war ein "kleiner Einbruch" durch ein anspruchsvolles Zwischenprogramm. Im Heimspiel gegen RB Leipzig (0:2) blieb man ebenso erfolglos wie in Wolfsburg (1:3) und in Lübeck (1:2). Die "Wölfe" konnte man immerhin ein wenig ärgern, nach 45 min. stand das 1:0 für die Vogtländer. Letztendlich wurden aber insgesamt die Grenzen aufgezeigt. Licht und Schatten dann noch mal gegen Hertha BSC II (3:1) und in Cottbus (0:2). Die folgenden Spiele gegen Meuselwitz sowie in Halle und Chemnitz fielen der Witterung zum Opfer. Der Start ins Jahr 2011 verlief dann wie schon angesprochen recht erfolgreich, eingedenk der 2 Spiele vor dem Jahreswechsel wurden damit immerhin 9 von 12 möglichen Punkten geholt.
Als Platz bauende Gemeinschaft kann man einigermaßen zufrieden sein, der VFC verlor nur 2 der 8 Begegnungen. Kam dafür 5x zu einem Dreier. Macht momentan das sechstbeste Team in dieser Rubrik, allerdings mit 2 Partien weniger als die 5 davor. Schlechter sieht es als Gastgemeinschaft aus. Hier rangiert man am Beginn des unteren Drittels, konnte allerdings auch schon 3 Auswärtssiege feiern. Bemerkenswert hier das 3:1 in Kiel. Dagegen stehen eher enttäuschende Auftritte in Havelse (0:1), beim HSV II (0:4) oder in Cottbus. Die Gelb-Schwarzen sind auf Reisen unbeständig, unberechenbar – wovon man sich schon letztes Jahr beim Auftritt an der Gellertstraße überzeugen lassen konnte bzw. musste. 26:24 Tore sprechen für eine ausbaufähige Offensive und eine solide Defensive. Im Sachsenpokal scheiterte man in Runde 2 nur knapp an Drittligist Dynamo Dresden mit 2:3 n. V.
Delegierungen seit dem Hinspiel
Es gab keinerlei Veränderungen.
Der Trainer
Ronald Färber (43) betreut die Regionalliga-Mannschaft seit etwas mehr als 1 Jahr. Er wird unterstützt von Sportdirektor Jens Starke (47) und Co-Trainer Axel Schröter (45). Färbers und Schröters Verträge laufen noch bis Saisonende.
Die Mannschaft
Nr. 1 im Tor ist nach wie vor Christian Person (29). Das Abwehrgerüst bilden Justus Six (25), Robert Schröder (22) und Sascha Thönelt (23). Alle jeweils mit 1 Tor erfolgreich. Zu Beginn der Hinrunde und in den letzten 4 Spielen schaffte mit Philipp Zeiger (20) ein junger Akteur den Sprung in den Stammkader. Die Routiniers Thomas Boden (34) und Daniel Fahrenholz (30) haben auch diese Saison mit Verletzungen zu kämpfen, Boden trat dabei erst 2011 wieder gegen den Ball. Im Mittelfeld haben Daniel Rupf (24), Martin Hoßmang (24), Falk Schindler (32), Andy Müller (29) und Rene Schulze (34) die Nase vorn. Hinzu kommt mit Felix Bachmann (24) der dritte ehemalige Himmelblaue im Kader, er musste allerdings schon mehrmals als Einwechselspieler agieren. Mit bislang 4 Toren ist Rene Schulze der erfolgreichste Akteur in diesem Sektor, Falk Schindler hängt seiner Vorjahresausbeute mit bemerkenswerten 16 Vorlagen und 9 Toren etwas hinterher. Aktuell ist er an 7 Treffern direkt (2) und indirekt (5) beteiligt. Felix Bachmann (3 Treffer) legte auch noch 3x auf. Verletzungspech hatte Kapitän Carsten Paulick (29) mit einer Knieverletzung Anfang Oktober, seit der Winterpause ist er aber wieder im Einsatz. Der Torschütze vom Hinspiel, Michel Petrick (29) schaffte bislang noch nicht den Status "Stammspieler". Im Angriff bleibt Kai Zimmermann (26) der Aktivposten, gegen Braunschweig II avancierte er zudem zum Matchwinner mit 2 der 3 Plauener Tore. Er steht aktuell bei 7 Toren in 17 Spielen. Steven Sonnenberg (27) bleibt auch im 2. Jahr beim VFC nur die Nr. 2 im Angriff, ihm gelang 1 Tor in 8 Begegnungen. Patrick Schröder (20) fungierte bei 15 Duellen 14x als "Joker", allerdings ohne zählbaren Erfolg. Ebenso Danny Wild (19). Die Stammformation der Gäste hat sich kaum verändert, Sascha Thönelt für Marcus Hoffmann kann erwähnt werden, im Mittelfeld eventuell noch der Abgang von Robert Böhme (Meuselwitz). Die Eingespieltheit der Mannschaft dürfte kein Nachteil sein.
Die Einkaufsbilanz
5 waren gekommen. Sascha Thönelt konnte sich als Stammspieler etablieren. Philipp Zeiger (20) gelang dies zeitweise auch. Oliver Birnbaum im Tor ist erwartungsgemäß Reservist für Christian Person. Danny Wild (19/Angriff) und Bastian Wolf (18/Abwehr) aus der A-Jugend galten von vornherein als Anschlusskader. Kurzum, die Bilanz sieht so aus wie man sie wohl erwarten durfte.
Prognose
Bleibt man von weiteren Verletzungen von Leistungsträgern wie zuletzt Paulick verschont und schöpft die Mannschaft ihr Potential aus, sollte der Abstiegskampf kein Thema sein. Platz 7 zu wiederholen wird allerdings schwierig werden, realistisch erscheint Rang 9 bis 11.
Das Umfeld
Der VFC arbeitet weitestgehend unaufgeregt und frei von Querelen. Den Zahlungsverpflichtungen an Angestellte, Spieler, Trainer und Ämter kommt man nach eigener Aussage ohne Probleme nach. Die Sanierung des vor Jahren für seine Verhältnisse bedenklich verschuldeten Vereins kommt voran, was den Verantwortlichen in der Chefetage ein gutes Zeugnis ausstellt. Viel mehr ist nicht drin, dem Club aus der "Hauptstadt des Vogtlandes" fehlen neben zahlungskräftigen und überregionalen Sponsoren vermehrt auch die Zuschauer.
Vergangene Spielzeit gab es einen für die Plauener bedenklichen Rückgang im Zuschauerschnitt von rund 1.460 auf 1.182. Derzeit hat man den Schnitt von 2008/2009 zwar ungefähr wieder erreicht, ohne die 2.900 zum Auftakt gegen den CFC wären es allerdings nur 1.200. Der zweite potentielle "Kassenmagnet" Magdeburg lockte aufgrund der sportlichen Stagnation beim Gegner auch nur 1.500 in die teilweise umgebaute, modernisierte Arena im Plauener Norden. Weitere Heimspiele mit mehr als 2.000 Besuchern sind für die Rückrunde nicht in Sicht. So bewegt sich das Stammpublikum mittlerweile wohl bei knapp unter 1.000. 2001/2002 wurden in der damaligen viertklassigen Oberliga-Nordost Süd noch 2.300 Fans pro Spiel begrüßt. Als Folge wurde die neue Kalkulation für die laufende Saison auf 1.050 nach unten geschraubt. Hertha BSC II sahen vor der Winterpause 1.100, davon aber nur knapp die Hälfte als zahlendes Publikum. Gegen Braunschweig konnten sich exakt 976 für einen Besuch begeistern. In der aktuellen Form wird die Regionalliga so für den VFC nur mit hartem Kampf wirtschaftlich und damit auch sportlich zu halten sein, vor allem wenn mit dem CFC ein attraktiver Heimgegner an Heim- und Gästefans wegfallen sollte. Neben ein paar "Emigranten" wohnt der organisierte VFC Fan in der Regel in Plauen selber. Das "Hinterland" ist seit vielen Jahren zwischen Lila-Weiß, Rot-Weiß und Schwarz-Gelb aufgeteilt. Abgesehen von dem einen oder anderen "himmelblauen Unbelehrbaren"…
