Vorbericht

23. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Kickers Offenbach
Kickers Offenbach
0:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Den Berg besteigen und die Serie ausbauen…

von Timo Görner

...beim zweiten Auftritt des CFC auf dem traditionsreichen "Bieberer Berg". Der letzte liegt fast 11 Jahre zurück. Damals gab es in 0:2 in der zweiten Liga, am Ende blieb der CFC drin während der Offenbacher FC Kickers von 1901 mal wieder abstieg.

Die aktuelle Saison unseres Gegners bislang

Im Gegensatz zu den letzten 3 Jahren galt der OFC diesmal nicht unbedingt als Topfavorit; zu tief saßen die sportlichen Tiefschläge der desaströsen Frühjahrsrunde. So gesehen waren die Erwartungen der Experten und des Umfelds diesmal kleiner. Aktuell dürfte man bei den Kickers zufrieden sein, Relegationsplatz 3 ist in Sichtweite - relativierend allerdings, dass man dieses mit nur 2 Siegen mehr als Niederlagen erreicht hat...oder der OFC ist nur "einer von vielen" welche Platz 3 derzeit nur knapp verfehlen. Nach 9 Spieltagen hatte man Rang 3 inne, verteidigte ihn dann für 2 weitere Spiele.
So gut sah es nach dem Auftakt nicht aus. 3 der ersten 4 Begegnungen wurden verloren. Schwankend die ersten 2 Spiele mit schwerem Programm in Heidenheim (1:2) und gegen den aktuellen Tabellenführer Sandhausen (2:0). Ein Dämpfer folgte gegen die "jungen Wilden" aus Unterhaching (1:4), der nächste beim Aufsteiger Chemnitz (0:2). Speziell diese Pleite sorgte für Unmut im Umfeld der Offenbacher, aber sie war der Beginn einer Trendwende. In den folgenden 7 Begegnungen zeigten sich die Rot-Weißen wieder anders und zeitigte 16 Zähler. Highlight war das Bremen-Gastspiel (4:0), nur in Osnabrück (0:1) ging man leer aus. Danach zeigte sich der OFC als "Diva vom Main", blieb erst mal 3x sieglos mit dem hitzigen Derby in Wiesbaden (1:3) als negativer Höhepunkt. Derby 2 in Darmstadt (0:0) verlief ebenfalls sieglos. Von 3 ging es runter ins Mittelfeld (9.). Bis zur Winterpause konnte man sich aber wieder gut präsentieren, hielt den Kontakt zur Spitze. Das Positive überwog. Mit Regensburg (2:1) wurde erneut ein Spitzenteam im eigenen Stadion besiegt, Münster (3:0) klar geschlagen. Auch Heidenheim (1:0) konnte "auf dem Berg" nicht punkten. Erfreulich auch der Auftritt in Sandhausen (1:1). Unter dem Strich blieb das 1:3 in Saarbrücken, wobei schon zur Halbzeit (0:3) alles entschieden war. Nach der Winterpause konnte der CFC gegen Heidenheim spielen, der OFC in Unterhaching nicht.
Die Kickers sind zu Hause eine Macht, nur Sandhausen ist auf eigenem Platz besser. 7 der 11 Duelle wurden gewonnen, 2 Niederlagen kassiert. Speziell die Spiele gegen Topteams wie Regensburg, Sandhausen, Heidenheim sprechen für die Heimstärke. 17:10 Tore belegen eine gute, aber nicht überragende Offensive auf eigenem Rasen. Gleiches gilt für die Defensive, hier schlägt aber das Haching-Spiel "ins Kontor". Auswärts sieht es weniger gut aus, hier sind 12 besser. Man bewegt sich fast exakt mit uns auf Augenhöhe, hat lediglich 2 Treffer weniger kassiert. 27:23 Tore bedeuten eine durchschnittliche Offensive und eine gute Defensive.
Im Hessen-Pokal steht man im Viertelfinale, trifft auf Staffelkamerad Darmstadt 98.

Delegierungen seit dem Hinspiel

Einer von 2 Neuzugängen seit Hinspiel ist Maximilian Ahlschwede (21). Der Abwehrspieler kam im Januar 2012 aus Bielefeld zum OFC. Für das Mittelfeld wechselte der seit Juli 2011 vereinslose Matthias Schwarz (24) an den Main. Aus der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München stammend, kickte er bis dahin bei der II. des VfB Stuttgart.

Abgänge gab es keine zu verzeichnen.

Der Trainer

Arie van Lent (41) ist wie beim Punktekampf im August der verantwortliche Übungsleiter. Sein Vertrag läuft noch bis Saisonende 2012/2013. Der Deutsch-Holländer hat die Mannschaft nach schwachem Saisonstart gut auf Kurs bringen können und dürfte sich zumindest sportlich gesehen keine Sorgen um seinen Job machen.

Die Mannschaft

Im Tor ist Robert Wulnikowski (34) im mittlerweile 4. Jahr in Folge die klare Nr. 1 und gehört damit fast schon zum "Inventar". Die Abwehr sieht bislang Markus Husterer (28), immerhin schon 3x als Torschütze erfolgreich, vorn. Dazu kommen Stefan Kleineheismann (23), Christopher Lamprecht (26) sowie Marc Stein (26), der jedoch am Samstag Gelb-gesperrt ist. Lambrecht kann auf 24 Einsätze in der 1. Bundesliga für Wolfsburg verweisen, schaffte dort dann aber trotz guter Tendenz nicht mehr den Sprung in die 1. Mannschaft. Im Mittelfeld verdienen der Bosnier Sead Mehic (36), Andre Hahn (21), der Brasilianer Elton da Costa (32), Lars Bender (24) und Matthias Schwarz (24) eine Erwähnung. Allerdings fehlt hier noch die ganz klare Struktur, Mehic ist die einzig richtig feste Größe mit 20 Spielen. Herausragend hier aber zweifellos da Costa mit 6 Toren und 5 Vorlagen. Der Angriff vermisst noch den berühmten "Knipser", zeigt sich aber zumindest ordentlich. Ausgerechnet der junge Pascal Testroet (21), auch schon in die U20 des DFB berufen, ist die Nr. 1. 5x hat er selber getroffen, 4x aufgelegt. Ihm folgt Kai Hesse (26/4), Stefan Vogler (21) konnte sich in 3 Fällen als Torschütze eintragen lassen. Luft nach oben ist hier durchaus noch vorhanden, speziell wenn man den Aufstieg schaffen will. Auf dem Transfermarkt sind dennoch keine Aktivitäten geplant, zu schlecht die Erfahrungen der letzten Jahre. Die Vorbereitung in der Winterpause brachte ein Verletzungsproblem. Lamprecht als feste Größe in der Abwehr verletzte sich Anfang Januar bei einem Testspiel schwer am Knie, fällt schlimmstenfalls noch bis zum Saisonende aus.

Die Einkaufsbilanz

11 Akteure sind bis heute gekommen. In der Abwehr konnten sich Kleineheismann und Stein einen Stammplatz erkämpfen, Hickl als Neuer aus Liga 2 (FSV Frankfurt) ist knapp dran. Im Mittelfeld sind Bender und Hahn etabliert, Schwarz seit dem Wechsel zum OFC ebenfalls fast immer gesetzt. Mit Pascal Testroet gelang van Lent zweifellos ein "Glücksgriff", auch angesichts der erst 21 Jahre. Für Sturmkollege Stefan Vogler (21) reichte es zumindest für viele Einsätze in der Stammelf. Auch hier ein junger Kicker, der als Neuer aus der 4. Liga (Fürth II) überraschte. Fazit: "gut", man lag in den letzten Jahren durchaus mehr daneben als diesmal.

Gewinner der Saison

Siehe Vogler und Testroet, Andre Hahn kam aus der Regionalliga (Koblenz) und schaffte wie Vogler den Status "Stammkader".

Prognose

Mehr Durchschlagskraft im Angriff und Punkte als Gastgemeinschaft, dann kann der OFC bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen. Vorteil kann sein, dass der Druck diesmal wohl nicht so immens groß sein sollte - diesmal erwartet nicht jeder den großen Wurf. Tipp: Platz 3 bis 6.

Das Umfeld

An der Spitze des Vereins steht nach wie vor Ex-Nationalspieler Dieter Müller. Er war in der Winterpause voll des Lobes für Mannschaft und Trainer. Von Platz 1 oder 2 spricht er offiziell nicht, nennt aber Rang 3 als möglich.
Der CFC darf am Samstag schon mal testen, wie es sich in einem neuen Stadion anfühlt, welches eine traditionsreiche, aber alte Spielstätte ersetzt. Mit der neuen Arena liegt man voll im Plan, Anfang Februar wird die alte Westtribüne abgerissen, im Juli 2012 ist man dann endgültig fertig. 20.500 Fußballfreunde werden dann Platz finden, aktuell begeistern sich 6.700 im Schnitt für die Heimspiele des OFC. Das ist ein relativ deutlicher Rückgang gegenüber knapp 7.800 in der Vorsaison und sowie 7.200 in den 2 Jahren davor. Vermutlich "trauen" einige der Mannschaft nach den letzten Spielzeiten nicht so recht, sollte man aber weiter oben mitspielen dürfte, sich die Zurückhaltung irgendwann legen. Am Wochenende dürfte man gegen den CFC mit mindestens 6.500 Einheimischen rechnen. Die müssen aber vorerst auf die Anzeige der Spieldaten auf der neuen Anzeigetafel verzichten. Eben diese mag momentan noch nicht.
Zumindest ist der OFC momentan nicht mehr nur die Nr. 4 im Hessenland, auch dank des sportlichen Abwärtstrends beim SV Wehen/Wiesbaden. Wirtschaftlich ist man nicht besonders gefährdet, muss aber durchaus kämpfen - wie 80% aller Drittligisten - zumal der OFC auch an den Baukosten des Stadions beteiligt ist. Im Dezember 2011 wurde ein Investoren-Pool der besonderen Art gegründet, für den einfachen Fan bis zum großen Geldgeber. 2001 waren TV-Erlösbeteiligungen an eben Fans und Sponsoren verkauft worden, damals fast überlebenswichtig. Folge war zuletzt eine hohe Verzinsung, nicht unbedingt förderlich für die Entwicklung. Für richtig viel Geld, sprich 10.000 EUR kann man sich an einem "beratenden Unterbau" der Vereinsführung beteiligen. Ob sich diese Idee als durchschlagender Erfolg erweisen wird, man wird sehen.
23. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 28. Januar 2012, 14:00 Uhr
Sparda-Bank-Hessen-Stadion, Offenbach
Zuschauer: 6.470
Schiedsrichter: Fischer (Hemer)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Kickers Offenbach Chemnitzer FC
6Tabellenposition11
32
21
1,5
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
29
22
1,3
9 (42,9%)
7 (33,3%)
Siege
Niederlagen
8 (36,4%)
9 (40,9%)
27 : 23
1,3 : 1,1
Tore
Tore pro Spiel
25 : 28
1,1 : 1,3
4:0 gegen SV Werder Bremen II (A)Höchster Sieg3:0 gegen 1. FC Heidenheim 1846 (H)
1:4 gegen SpVgg Unterhaching (H)Höchste Niederlage0:3 gegen SpVgg Unterhaching (A), SSV Jahn Regensburg (H)
n-S-u-S-nDie letzten Spieleu-S-u-S-S
keineAktuelle Serien2 Siege in Folge
5 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele32015:2
Heimspiele22005:0
Auswärtsspiele10010:2
Ligaspiele32015:2
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1999/20002. Bundesliga3. SpieltagChemnitzer FC - Kickers Offenbach3:0 (1:0)
1999/20002. Bundesliga20. SpieltagKickers Offenbach - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2011/20123. Liga4. SpieltagChemnitzer FC - Kickers Offenbach2:0 (1:0)