Vorbericht

31. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:0
Hamburger SV II
Hamburger SV II

Erster Sieg bei Regionalliga-Abschiedstour gegen Hamburger Angstgegner...

von Timo Görner

...darauf kann man nur hoffen, denn die Bilanz gegen die II. des HSV nimmt sich bislang mehr als bescheiden aus. Weder an der Gellertstraße, noch an der Alster gelang bisher ein voller Erfolg gegen die Reserve der „Rothosen“. Und auch erst ein mageres Törchen aus der Saison 2002/2003 (1:4/H) steht zu Buche.

Der Saisonverlauf 2005/2006 vor dem CFC-Spiel:
Der Start verlief holprig. Erst erfolgreich (Bremen II. 2:0/H), dann kamen 3 Niederlagen in Serie ohne Torerfolg. Es folgte eine „kleine Serie“ mit 2 bemerkenswerten Auswärtsauftritten (Oberhausen 4:0, Leverkusen II. 4:1) und 3 Heim-Remis. Damit gelang der Sprung ins gesicherte Mittelfeld. In den folgenden 9 Begegnungen schloss sich dann die langsame Fahrt in den Tabellenkeller mit dem Ende der Amtszeit von Trainer Joachim Philipkowski an. 7 der 9 Partien gingen verloren, es gab lediglich zwei Siege (Kiel und CFC jeweils 3:0/H). Zwischen Runde 15 und 19 wurden alle möglichen 15 Punkte abgegeben und lediglich 1 Treffer erzielt (1:12 Tore). Die U23 des HSV stand wieder vor dem Abgrund. Für Philipkowski übernahm sein Assistent Ingo Dammann bis zum Jahresende das Steuer.
Als Platz bauende Gemeinschaft ist die jetzige Bäron-Truppe knapp im „grünen Bereich“ (6 Siege/5 Niederlagen/16:15 Tore/21 Punkte) und Mittelfeld der Liga. Auswärts zählt man mit bislang 8 Zählern (12 Spiele) zu den schwächsten Mannschaften der Staffel. Schlechter sind hier nur die Kollektive aus Bremen, Chemnitz und Erfurt. Den letzten Dreier auf Reisen konnte man am 16.09.2005 in Leverkusen (4:1) einfahren. Danach kassierte der HSV II 6 Niederlagen in Serie, der Trend wurde dann in den letzten beiden Gastspielen in Düsseldorf (1:1) und Berlin (1:1) gestoppt. Eine noch schwierige Ausgangsposition im Kampf gegen den Abstieg verhinderte die Heimstärke mit 3 Heimsiegen nach der Winterpause (Erfurt 3:0, Oberhausen 1:0, Lübeck 2:1). 29 Tore bei 26 Spielen sind zuwenig für eine gesicherte Position, 34 Gegentore dagegen immerhin solides Mittelmaß dieser Liga. Für die HSV U23 geht es vermutlich bis weit in die Schlussphase dieser Saison um den Klassenerhalt, wie gerne wäre der CFC in dieser beneidenswerten Lage...

Verlierer der Saison:
Nach 19 Spieltagen, am 29.11.2005 wurde Trainer Joachim Philipkowski (45) nach nur 1 Jahr und 25 Tagen als Verantwortlicher der HSV II. beurlaubt. Neben der nicht unbedingt befriedigenden sportlichen Situation (Rang 14) gab wohl auch den Ausschlag,das Philipkowski als ehemaliger Spieler und Trainer des Erz- und Lokalrivalen FC St. Pauli tätig und somit bei den Fans umstritten bis größtenteils abgelehnt war. Pikanterweise erfolgte die Entlassung nach dem Heimdebakel im Orts Derby (0:4).
Stürmer Yusuf Adewunmi (23) aus Nigeria kämpft auch in der 3. Saison in Folge bei der HSV U23 erfolglos um einen Stammplatz.

Gewinner der Saison:
Ex-CFCer Mario Fillinger (21) konnte sich durch gute Leistungen bei der HSV II. (18 Spiele, 6 Tore) mehrmals für Berufungen in den Profikader von Thomas Doll empfehlen und kam am 24. Spieltag beim FC Bayern München zu einem Kurzeinsatz (3 Minuten).
Als „halben Gewinner“ kann man wohl auch den Ex-Dynamo Daniel Ziebig (23) bezeichnen, der zwar über die Reserve nicht den erhofften Sprung zu den HSV-Profis schaffte, sich aber für den Wechsel per Ausleihe in die 2. Bundesliga (Cottbus) zur Winterpause empfehlen konnte und dort momentan gesetzt ist.
Der ehemalige Babelsberger Steffen Lauser (22, Mittelfeld) schaffte mittlerweile nach dem Wechsel Januar 2005 zur U23 des HSV den Status “Stammspieler” in der dritten Liga.
Karsten Bäron (32) übernahm zum 01.01.2006 das Amt des Trainers. Als Gewinner kann er gelten weil „Air Bäron“ bei den HSV-Fans und der Vereinsführung deutlich mehr Kredit und Rückhalt genießen dürfte als der glücklose Philipkowski.

Delegierungen seit dem Hinspiel:
Es gab 2 Ab- und 2 Zugänge, alle in der Winterpause. Die Abgänge sind dabei ganz interessant. Stephan Hahnke (32, Mittelfeld), der in den letzten 2,5 Jahren bei der HSV II. zum Stamm zählte, wechselte zu Ligarivale FC Rot-Weiß Erfurt, wo er auf Anhieb in die Stammelf rückte. Der Chemnitzer „Publikumsliebling“ Daniel Ziebig (22, Mittelfeld) wurde bis Saisonende an den FC Energie Cottbus ausgeliehen.
Neu sind Änis Ben-Hatira (17, Mittelfeld), der bislang nicht zur Stammelf zählt. Im Sturm ist es der Türke Özgur Kart (23), der aus Burghausen vom dortigen Zweitligisten Wacker kam und dort nur selten zum Einsatz kam.

Der Trainer:
Nach Thomas Doll, dem Joachim Philipkowski folgte, wird die U23 des HSV wieder von einem ehemaligen langjährigen Spieler und Sympathieträger der „Rothosen“ betreut. Karsten Bäron (32) musste im Sommer 2000 seine hoffnungsvolle Kicker-Karriere nach mehreren Verletzungen als Sportinvalide (Knorpelschaden im Knie) unfreiwillig beenden. Zuvor waren schon Wechsel zu Vereinen wie dem FC Bayern München ernsthaft im Gespräch. Bäron absolvierte von 1992 bis 2000 insgesamt 124 Bundesligaspiele für die Hamburger (39 Tore).

Aktivposten / die Mannschaft:
Gesetzt im Tor ist Wolfgang Hesl (20), der auch davon profitierte, dass mit Sascha Kirschstein (26) die eigentliche Nummer 1 in der 1. Mannschaft den dortigen Stammkeeper Stephan Wächter (27) bis zum Ende der Saison abgelöst hat. In der Abwehr gelten Volker Schmidt (27), Tobias Zott (27) als gesetzt, dazu zuletzt auch wieder Boris Leschinski (22), der um einen Platz im Kader der Profis kämpft. Im Mittelfeld konnten sich der US-Amerikaner Benny Feilhaber (22), Mario Fillinger (21), Steffen Lauser (22) sowie Alexander Laas (22) etablieren. Laas wurde dabei in dieser Saison mit 3 Einsätzen in der 1. Bundesliga belohnt, man erinnere sich dabei an den Trommelstock-Wurf auf den Jungprofi im Heimspiel gegen Köln. Dazu kommen noch 4 Einwechslungen im UEFA-CUP. Unser ehemaliger „Fille“ ist mit 6 Treffern übrigens Torschützenkönig der HSV U23. Dies legt die Hand auf die Wunde in der Offensive, wo ein echter „Knipser“ fehlt. Mustafa Kucukovic (19) traf zwar immerhin 4x, allerdings zuletzt Mitte November 2005. Hinter ihm, was die Torquote anbelangt, folgt der Holländer Sherjill MacDonald (22), der allerdings auch schon seit Ende Oktober 2005 auf einen Treffer wartet. Gesetzt ist hier eher der bislang torlose Charles Takyi (21). Mehrere Spieler verfügen bereits über Praxis in der 1. Bundesliga und sogar im UEFA-CUP. Alexander Laas (22) durfte bei Thomas Doll mehrmals ran, “Fille” für 3 Minuten beim FC Bayern München (2:1/A), Mustafa Kucukovic (19, Sturm) insgesamt 13x in den letzten eindreiviertel Jahren (UEFA-CUP: 6x). Auch ein Charles Takyi (21) konnte Doll überzeugen (1x Bundesliga, 3x UEFA-CUP). Als „klassischer Joker“ gilt Rouwen Hennings (18/2 Tore), dazu der Nigerianer Yusuf Adewunmi (23). Einsätze von bekannten Profis gab es zwar, aber in Grenzen. Im Angriff durfte der Japaner Naohiro Takahara (26) gegen Emden mal ran (0:3/H), in der Abwehr Rene Klingbeil (24) für 2 Spiele.

Das Umfeld/Stimmung/Fans:
Der Zuspruch an der Alster für die Spiele der HSV II. lag im Schnitt bei knapp 1.500 (2004/2005: 1.100). Damit hat man bei den Amateurmannschaften den besten Zuschauerschnitt. Im Hamburger Ortsderby fanden sich 12.600 Besucher in der aus Sicherheitsgründen gewählten AOL-Arena ein, davon gut 10.000 auf Seiten des Gegners. Ordentlich gestaltete sich die Kulissen noch in weiteren regionalen Duellen wie Kiel (1.700) oder Lübeck (1.500). Ansonsten wurde in der Regel eine dreistellige Besucherzahl registriert. Zu den brisanten Spielen wird weiter in die AOL-Arena ausgewichen. Das dürfte im Rest der Saison noch die Gastspiele von Rot-Weiß Essen, Jena oder Osnabrück betreffen. Gegen den CFC verloren sich nur 300 Besucher im „Wolfgang-Meyer“-Stadion.
Der Stellenwert der II. als Ausbildungsmannschaft hat sich nicht gerade verringert, die Berufung des erfahrenen Bäron als neuen Trainer beweist dieses. Deshalb soll diese Spielzeit auch der Abstieg unter allen Umständen verhindert werden, wobei die neue Oberliga Nord nach der Fusion aus Hamburg/Schleswig-Holstein und Bremen/Niedersachsen mit den Spitzenclubs aus Wilhelmshaven, Nordhorn, Wolfsburg und Hannover (VfL und 96 II.) sicherlich auch keine schlechte Plattform für die Jungprofis wäre.
31. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Samstag, 08. April 2006, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 1.750
Schiedsrichter: Borsch (Mönchengladbach)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC Hamburger SV II
41,30 %Chancen gegeneinander58,70 %
19Tabellenposition14
17
26
0,65
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
29
26
1,12
4 (15,38 %)
17 (65,38 %)
Siege
Niederlagen
8 (30,77 %)
13 (50,00 %)
25:52
0,96:2,00
Tore
Tore pro Spiel
29:34
1,12:1,31
2:0 gegen Kickers Emden (H)Höchster Sieg4:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen (A)
0:4 gegen Fortuna Düsseldorf (H),
Hertha BSC II (A)
Höchste Niederlage0:4 gegen FC St. Pauli (H)
5 Niederlagen,
seit 12 Spielen nicht gewonnen
Aktuelle Serie1 Niederlage,
seit 2 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele70251:11
Heimspiele30121:5
Auswärtsspiele40130:6
Ligaspiele70251:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2002/2003Regionalliga Nord5. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II1:4 (1:1)
2002/2003Regionalliga Nord22. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord11. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord28. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II0:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord12. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II0:1 (0:1)
2004/2005Regionalliga Nord31. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC2:0 (2:0)
2005/2006Regionalliga Nord12. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC3:0 (0:0)