Vorbericht

CFC auf Erfolgssuche gegen abwehrstarke Abstiegskämpfer aus Mittelbrandenburg …

… mit dem FSV 63 Luckenwalde, der 2025 recht solide abschneidet und hinten für die Gegner eine harte Nuss ist. Während unsere Defensive momentan etwas launisch wirkt, kann sich der Gast auf seine berufen. Das wird am Sonntag mitnichten eine leichte Aufgabe.

Die aktuelle Saison bislang:

Auch diesmal galt der möglichst vorzeitige Klassenerhalt als Ziel, nicht mehr und nicht weniger. Die Chancen dafür sind nach den letzten Partien deutlich gestiegen. Platz 16, der Stand jetzt reicht, wurde nun eingenommen, Rang 14 reicht zu 100% für den Verbleib und hier sind es nur noch 3 Zähler. Von Anfang an steckte der FSV im Abstiegskampf, aber das war von den Verantwortlichen auch angesichts der personellen Veränderungen im Sommer 2024 so erwartet worden. Zu defizitär bislang die Offensive, wo man einfach zu wenig Ertrag erzielt. Defensiv ist die Bilanz nicht mal so schlecht.

Nach den ersten 8 Spielen kein Sieg und 4 Punkte. Ordentlich das 1:1 bei Lok, auch angesichts der weiteren Entwicklung. Ebenso das 0:0 gegen den BFC. Negativ das 0:2 in Eilenburg, 1:4 bei Viktoria und 0:3 gegen Zehlendorf. So leuchtete die "Rote Laterne" in Luckenwalde. Der CFC nur 1 Punkt besser als damaliger 16. Ausgerechnet im Duell mit Vizemeister Greifswald gelang der erste Dreier (2:1). Die Trendwende war es nicht, es blieb vorerst der einzige volle Erfolg bis Runde 16. Wir konnten in Luckenwalde den zweiten Sieg der Saison einfahren, auch Aufsteiger Plauen gewann beim FSV. Dem gegenüber stand das achtbare 2:2 in Jena. Vor der Winterpause noch mal ein Aufwärtstrend. Ganz wichtig das 1:0 in Meuselwitz, stark das 2:2 gegen Lok zum Abschluss 2024.

Dennoch die Lage vor der Frühjahrsrunde 2025 schwierig, als Letzter mit 13 Punkten. 6 auf den sicheren Nichtabstiegsplatz 14. Personell wurde noch mal reagiert, vor allem aufgrund der mauen Offensive 3 dafür geholt. Die Tendenz aktuell sehr positiv. 9 Begegnungen wurden seitdem bestritten. 3 davon siegreich beendet. Stark der Auftakt bei Chemie (3:1), zuletzt die 1:0-Siege gegen Hertha BSC II und im wichtigen Duell gegen Viktoria. Achtbar auch das 0:0 beim BFC und 1:1 in Halle. Mit solider Defensivleistung. Richtig lange Gesichter gegen Eilenburg (0:2), bei Zehlendorf (1:4). Aus den letzten 6 Punktspielen steht nur 1 Niederlage, in Greifswald (0:1). Und eine noch stabilere Abwehr bei lediglich 2 Gegentoren. Der CFC sieht sich am Sonntag also einem Bollwerk vor dem gegnerischen 16er gegenüber.

Im eigenen Stadion wäre eine Steigerung hilfreich, konnte vor Hertha BSC II und Viktoria erst 1-mal gewonnen werden. Das wurde aufgebessert, dennoch sind hier immer noch 14 Teams erfolgreicher. Zudem bleibt die schwächste Heimoffensive mit 12:18 Tore, wir haben 1 Treffer mehr. Auch auf Reisen gleiches Abschneiden. Stehen 2 Siegen 7 Pleiten gegenüber. 22:37 Tore insgesamt die schlechteste Offensive der Liga, aber neuntbeste Defensive. Enttäuschend der Landespokal, das Aus im Halbfinale bei Oberligist VfB Krieschow. Umso ärgerlicher, da mit Cottbus und Babelsberg die "Platzhirsche" draußen sind. Gegner im Finale wäre Oberliga- Spitzenreiter RSV Eintracht 1949 gewesen. So unlösbar an einem guten Tag sicher nicht.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab etwas Bewegung mit je 3 Ab – und Neuzugängen.

Von den 3, die nicht mehr dabei sind, ist allenfalls Niklas Geisler (24/SV Falkensee/Finkenkrug) von Bedeutung. Der "10er" ging in die Oberliga. Kam auf 8 Einsätze, fast immer als Einwechselspieler.

Bei den Neuen wurden alle für die Offensive verpflichtet. Jannick Wolter (20) im Mittelfeld kam vom CFC. John Gruber (22/VSG Altglienicke) ist hängende Spitze. Phillip König (25/Bocholt) Mittelstürmer, gebürtiger Thüringer und im Nachwuchs des FC Rot-Weiß Erfurt "groß geworden". Wechselte dann nach Wolfsburg, später Kiel und Duisburg. Kam beim 1. FC in der West-Staffel auf 12 Einsätze, 3-mal Startelf mit 1 Vorlage.

Die sportliche Leitung:

Michael Braune (39) ist in der 3. Saison Cheftrainer. Sein Vertrag endet zum Ende dieser Spielzeit. Seine Bilanz in 146 Pflichtspielen: 50 Siege – 35 Remis – 61 Niederlagen und 220:216 Tore. Er genießt das Vertrauen der Vereinsführung. Lukas Müller (27) unterstützt als Co-Trainer, Paul Pflug (33) trainiert die Keeper.

Das Spieler-Kollektiv:

Im Tor hat Florian Palmowski (25) in 2025 bislang die Nr. 1. Unser Ex-Keeper Kevin Tittel (31) wird wohl als Ersatzkeeper anreisen. Janek Reetz (20) und Bela Rebensburg (19) sind noch ohne Einsätze.

In der Abwehr wurde nach den ersten Spielen auf die defensivere Dreierkette umgestellt. Als Innenverteidiger haben Mathis Bruns (20) und Sofiene Jannene (22/2) die besten Karten und meiste Einsatzzeiten. Dahinter kommen Jonas Böhmert (21) und Routinier Lucas Albrecht (34). Mit reichlich Erfahrungen u. a. aus den Stationen Rostock, Offenbach, Hessen Kassel, Altglienicke. Mit Luca Dreihardt (19) ist ein "Jungspund" ohne Praxis. Als gelernter Rechtsverteidiger steht Remo Merke (20) im Kader, der aber bislang im rechten Mittelfeld oder als Manndecker aktiv war. Arne Rühlemann (20) verteidigt normal Links wie Len Neumann (19).

Im defensiven Mittelfeld gelten Levin Mattmüller (20/1) und Kapitän Lucas Vierling (27) als meist gesetzt. Vierling seit 2019 beim FSV. Ausbildung bei Hansa Rostock wie auch andere im Team. Als "8er" sind Fabio Schneider (22) und der etatmäßige Spielführer Christian Flath (31) anzusehen. Schneider konnte 3 Tore auflegen. Die rechte Seite bedient Clemens Koplin (30), seit mittlerweile über 10 Jahren im Verein mit 248 Pflichtspielen. Um die offensive Zentrale hinter dem Angriff bewerben sich Tim Schleinitz (19), Till Jacobi (22) und Jannick Wolter (20). Für unseren Ex-Spieler läuft es dabei leider weniger gut, vor allem in den letzten Begegnungen. Es reicht erst zu 2 Spielen in der Startelf. Zuletzt 2-mal nicht im Kader.

Im Angriff fehlt der herausragende "Knipser". Die Nr. 1 ist Mittelstürmer Philipp Kühn (22/5), an 7 der 21 Tore beteiligt mit einem Anteil von somit 33 %. In der Sturmmitte steht auch der US-Amerikaner Mateus Kolenda (20/1) bereit, gebürtig aus Liberia. "Matchwinner" in Meuselwitz. Allerdings einziger Treffer bislang. Fast gleiche Quote wie Kühn für Rechtsaußen Simon Gollnack (23/4), ausgebildet bei Dynamo Dresden. Auf der Position konnte sich Fritz Schröder (19/1) zumindest ein paar Einsatzminuten erkämpfen. In 2025 aber nur 1 Kurzeinsatz. Niklas Kaus (21) kann den linken Flügel besetzen, aber bislang ohne Bedeutung. John Gruber (22) gibt die "falsche 9".

27 stehen im Aufgebot, 3 mehr als beim CFC. 5 Vereine bieten mehr auf. 23,1 Jahre im Schnitt sind einer der jüngeren Kader der Liga. Keine wesentliche Veränderung zu 23,4 in 2023/2024. Eine Mannschaft, in der viele junge Spieler den Ton angeben. Umso achtbarer die ordentliche Defensiv-Bilanz. Problem ist die Abteilung "Attacke".

Einkaufsbilanz bis heute:

15 kamen vor dem Start, 3 in der Winterpause. Ein durchaus veritabler Umbruch. Von den Erstgenannten konnten sich Philipp Kühn (Werder Bremen II), Tim Schleinitz (Union Berlin U19), Remo Merke (FC St. Pauli II) in der Regel als Stammspieler empfehlen. Die anderen zumindest zweitweise, aber eben nicht überwiegend.

Bei den 4 in der Winterpause lief es für Phillip König (Bocholt) erstmal ganz gut mit 2 Toren in 3 Spielen, bis ihn eine Verletzung außer Gefecht setzte. John Gruber (Altglienicke) hat sich etablieren können. Jannick Wolter wurde bereits erwähnt.

Fazit: nicht sonderlich gut, allerdings kamen fast alle Neuen aus dem externen Nachwuchs oder der U19 und II. Somit relativiert sich dies.

Gewinner der Saison bislang:

Philipp Kühn kam aus der Oberliga und einer U23, schaffte den Sprung in den Herrenmannschaftbereich der Regionalliga.

Krankenlager / Strafbank:

Christian Flath muss noch auf unbestimmte Zeit wegen einer Knieverletzung pausieren. Phillip König plagt sich bereits seit Anfang März mit muskulären Problemen.

Prognose:

Es wird nicht einfach, aber wenn man offensiv etwas zulegen kann, sollte zumindest Rang 16 machbar sein. Der nach Lage der Dinge diese Saison reichen wird.

Bilanz gegen unseren Gegner:

Schaut gut aus für uns mit 5 Siegen und 1 Niederlage bei insgesamt 15:5 Toren. Dabei gab es die einzige Pleite in Chemnitz am 23.10.2023 mit 1:2. Dagegen stehen zuvor 3 volle Erfolge an der Gellertstraße mit 3:0 – 4:1 – 2:0. Im Brandenburger Land konnten wir 1-mal gewinnen, in der Hinrunde mit 2:0.

Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:

Große Luftschlösser werden in der Region südlich von Berlin und Potsdam weiter nicht gebaut, Ziel bleibt die Etablierung in der Regionalliga, die für Clubs wie den FSV 63 immer schwerer zu halten sein wird. Auch in dieser Saison kämpft man sportlich und wirtschaftlich um den Klassenerhalt. Die Voraussetzungen nicht einfach, nach den Abgängen vor der Saison. Dennoch behauptet man sich ganz achtbar in der "Champions League des Fußball-Ostens". Im Fall des Abstiegs in die Oberliga gäbe es noch ein anderes Problem, die Zuordnung zu den Staffeln. Immerhin musste man im Spieljahr 2019/2020 noch in der Süd-Staffel antreten. Das auch in den 2 Jahren davor. Verbunden u. a. mit Anreisen von 320 km nach Plauen. In der Nord-Staffel wären die Anfahrten vor allem in die Hauptstadt deutlich kürzer, damit auch die Kosten geringer.

Ein Vorteil der Regionalliga-Zugehörigkeit sind natürlich die wesentlich attraktiveren Gegner. Der Zuschauerschnitt liegt diese Saison aktuell bei 767 Zuschauern. Damit leicht höher als im Vorjahr bei 748. 2022/2023 waren es 648. Also ein stetiger Anstieg wenn auch auf relativ niedrigem Niveau und wenig Veränderung nach oben. In 4 Begegnungen wurde der Zuspruch vierstellig, die meisten Fußballfreunde konnten sich für das Gastspiel der BSG Chemie Leipzig (1.152) motivieren. Knapp vor dem HFC - 1.135. Greifswald der Minusbesuch, als die Ränge von 403 bevölkert wurden. Knapp vor dem letzten Mittwoch gegen Viktoria (408). Problem des FSV, fast alle Gastvereine außerhalb Brandenburgs und Berlins sind weiter weg. Siehe Plauen, der CFC, Lok u. a. Nach Viktoria am Dienstag gibt es mit Zwickau, Jena noch mal ein paar mehr Auswärtsfans. Abschluss dann gegen Altglienicke.

Bei den Sponsoren sind die Brandenburger ganz gut aufgestellt. Verlässlicher Hauptsponsor ist und bleibt die Kommunale Wohnungsgesellschaft in der Stadt. Darunter engagieren sich 12 mittlere Unternehmen als "Premium-Partner" wie die Sparkasse Mittelbrandenburgs. Weiterhin hat man die "Top-Partner" und den Sponsorenpool "1963-Partner". Wie beim CFC haben auch Privatpersonen und kleine Firmen die Möglichkeit, sich mit einem Pauschalbetrag als Unterstützer einzubringen. Auch wenn es sportlich diese Saison schwieriger ist, das unaufgeregte Arbeiten im Verein sorgt für eine solide und stabile Breite im Sponsoring. Vereinschef ist weiterhin Dirk Heinze (57), als Vizepräsident fungiert Ralf Rische (66). Kontinuität in der Führung des Vereins. 1990 aus der Fußball-Abteilung des TSV Luckenwalde hervorgegangen, dieser wiederum 1963 entstanden durch den Zusammenschluss der BSG Fortschritt und Motor.