Vorbericht

Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2009/2010
VfB Auerbach
VfB Auerbach
0:3
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Pokalrevanche in Auerbach...

von Timo Görner und Erik Büttner

...denn am Reformationstag 2006 flog der CFC als Titelverteidiger aus dem Rennen. Damals hatte der Gastgeber im Achtelfinale das Elfmeterschießen auf seiner Seite.

Die letzte Saison unseres Gegners
Der VfB klopfte wie schon in der Saison davor an die Tür zur Regionalliga und wieder flogen die Auerbach nach dem vorletzten Spieltag aus dem Rennen um einen Aufstiegsplatz. Vor den letzten beiden Begegnungen lagen die Vogtländer nur einen Zähler hinter dem späteren Meister aus Meuselwitz. Für die Vorentscheidung sorgte der Patzer in Eilenburg mit einem 3:4 nach 3:1-Führung. Die Thüringer wiederum fegten Absteiger 1. FC Magdeburg II (5:0) vom Platz und machten alles klar. Bis dahin war der VfB Teil des "Führungstrios" Leipzig - Auerbach - Meuselwitz. Die Schwarz-Gelben präsentierten sich ausgesprochen heimstark; lediglich zum Saisonfinale gegen Rot-Weiß Erfurt II (0:2) wurde eine einzige Niederlage am Ziegeleiweg kassiert. 10 meist knappe Siege und 4 Remis standen bis dahin zu Buche. Die direkten Konkurrenten aus der Leipzig (3:3) und Meuselwitz (0:0) konnten im Vogtland punkteten, ärgerlicherweise Boreas Dresden (2:2) und "Angstgegner" Bautzen (0:0). Diese Punkte sollten am Ende fehlen.
34 Punkte mit 23:10 Toren zu erreichen, spricht für eine hohe Effizienz. Auswärts war Auerbach die drittbeste Gemeinschaft. Trotzdem schmerzen am Ende die Pleiten im "Aufstiegsendspiel" beim ZFC und die beiden unnötigen Niederlagen in Bautzen und Aue (je 1:2). Da konnten auch die starken Auftritte in Halberstadt (3:0), Leipzig (1:1) und Erfurt (3:1) nichts mehr ändern. Der VfB schoss 49 Tore (Rang 4) und kassierte 29 (2.). Trotz dass es am Ende nicht ganz reichen sollte, überwog der Stolz auf eine starke zweite Saison in Folge und die Etablierung im Spitzenbereich der Oberliga.
Im Sachsenpokal scheiterte der VfB Auerbach im Viertelfinale an Dynamo Dresden II mit 2:3.

Delegierungen für die neue Saison
Borislav Tomoski (37/Mittelfeld) verließ den VfB nach 2 Jahren und ging zum Chemnitzer Verein Rapid Kappel. In seinen 2 Jahren im Vogtland spielte er 40x - nur, denn das abgelaufene Jahr war durch Verletzungsprobleme gekennzeichnet. Ansonsten war von den Stammkadern kein nennenswerter Abgang zu vermelden.
Auch die Anzahl der Neuen hält sich in Grenzen. Für das Tor kam aus der Landesliga Sachsen Marcus Buchmann (23/Hohenstein-Ernstthal), für die Abwehr aus der eigenen II. Mannschaft Sebastian Billen (23). Ricardo Förster (19) wechselte aus der A-Jugend des VFC Plauen nach Auerbach. Außerdem wurden mit Pal Petrovics (19/Motor Zwickau Süd) und einigem Hickhack Ricardo Persigehl (23/Wacker Plauen) 2 neue Stürmer wurden verpflichtet. Persigehl hatte 2006 bereits einmal Anlauf im Oberliga-Bereich genommen, war aber beim VFC Plauen unter seinem Vater Stefan als Trainer nicht über zeitweise Einsätze in der Stammelf hinausgekommen.

Der Trainer
Steffen Dünger (42) amtiert mittlerweile seit über 3 Jahren und 4 Monaten als Chef der Oberliga-Mannschaft. Trotz der momentan eher unbefriedigenden sportlichen Lage dürfte er nach wie vor das Vertrauen der Vereinsführung besitzen.

Die Mannschaft
Nummer 1 im Tor ist René Berger (31), dessen Repertoire von Welt- bis Kreisklasse reicht. In der Abwehr sind Kapitän Peter Otte (25), Steffen Vogel (26), Daniel Schuster (23) feste Größen. Schwer wiegt der Ausfall von Steve Gorschinek (33) bis mindestens zur Winterpause. Im Mittelfeld zählt für gewöhnlich Manuel Stiefel (24) zum Stammkader. Seine Bilanz aktuell: 3 Tore. Das gilt auch für Marco Weigl (27), Tobias Düring (22) und "Oldie" René Bley (33). Aktivposten im Angriff ist Torjäger Marcel Schuch (24), der es bislang auf 6 Tore bringt. Sein Sturmpartner ist Mirco Wemme (25), der 3x ins Tor traf. Bei Carsten Pfoh (25) dominiert derzeit eher die Unzufriedenheit. Erst einmal traf er für seinen Verein ins "Schwarze", zählte zudem erst in 4 Begegnungen zur Anfangself. Glücklos agierten bislang die beiden Neuzugänge Ricardo Persigehl und Kevin-Pal Petrovics. Der eine ohne Treffer, der andere ohne Einsatz. Ein Aufgebot mit dem einfach mehr drin sein muss als Rang 11. Zumindest in der Region zwischen Platz 4 und 8 sollte sich der VfB Auerbach einordnen können.

Die aktuelle Saison bislang
Das Beständige am VfB in dieser Spielzeit ist die Unbeständigkeit. Die "Festung VfB-Stadion" ist momentan keine mehr. 3 Siegen stehen 3 Niederlagen gegenüber. Das Derby gegen den FSV Zwickau wurde erneut gewonnen (2:1), Aue II (4:1) und Aufsteiger VfL Halle 1896 (3:1) ebenso verdient geschlagen. Dagegen stehen aber die Niederlagen gegen die Leipziger Vereine aus Leutzsch (1:2) und Markranstädt (0:3). Mit dem 2:3 gegen die U23 der Dresdner Dynamos erlitten die Vogtländer bereits die 2. Heimpleite in Folge - vergangene Saison noch undenkbar. Symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf war das Spiel gegen RB Leipzig. 45 Minuten wurde sehr gut mitgehalten, das Führungstor aber durch schlechte Chancenverwertung vergeben. Danach kassierte der VfB durch individuelle Fehler das 0:1, später die weiteren Tore. Das gleiche Bild bot sich gegen Dresden.
21 Gegentore kassierte Auerbach bereits, zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres waren es lediglich 11. Spieler wie Peter Otte, die 2008/2009 noch als "Glücksgriffe" galten, laufen ihrer Form derzeit irgendwie hinterher und sind nicht die Leistungsträger. Verletzungsausfälle wie von Steve Gorschinek (33) kommen dazu. Die Stabilität der letzten Saison ist nicht vorhanden. Der CFC ist diesmal mehr Favorit als beim letzten Aufeinandertreffen im März 2008 - zum einen durch die höhere Spielklasse, zum anderen durch die erkennbaren Defizite bei den Schwarz-Gelben im Defensivbereich.
Im Sachsenpokal mühte sich der VfB in der 1. Runde bei der III. Mannschaft Dynamos nach 2:2 mit einem 3:2 im Elfmeterschießen. Gegen Bautzen wurde dann mit einem Heimsieg (2:1) das Viertelfinale erreicht.

Das Umfeld
Die Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag brachte einen nicht unbedingt erwarteten Wechsel in der Position des Vereinschefs. Autohausbesitzer Joachim Neumann erklärte überraschend seinen Rückzug. Knut Beyse wurde in diese Funktion gewählt. Dass er an diesem Abend nicht anwesend war, sorgte hier und da für Irritationen, zumal er nicht wenigen Mitgliedern und Fans bislang eher unbekannt war. Der Rechtsanwalt aus dem benachbarten Falkenstein wirkte allerdings bereits im Hintergrund mit und stand dem Club u. a. bei Transferverhandlungen und der Lizenzierung zur Regionalliga zur Seite. Zudem sitzt Beyse seit 2005 im Verwaltungsrat. Weiterer bemerkenswerter Punkt der letzten Tage war die Fusion des VfB mit Kreisligist VfL Reumtengrün, der seine Heimstätte nur wenige Kilometer vom VfB-Stadion entfernt hat. So soll u. a. die II. Mannschaft des VfB, die aktuell im Mittelfeld der Bezirksklasse Chemnitz spielt, auch durch Akteure des Kreisligisten gebildet werden. Motiv des "kleinen Partners" ist vor allem der Erhalt des Spielbetriebs im Nachwuchsbereiches - ein nicht unbedeutendes Problem im Vogtlandkreis angesichts der Bevölkerungsentwicklung, die sich in einigen Spielgemeinschaften äußert. Das Projekt gilt allerdings zum einen als nicht beschlossen, zum anderen auch als teilweise umstritten in beiden Lagern. Teile des Vereins befürworten eher ein Zusammengehen mit Eintracht Auerbach.

Obwohl es sportlich nicht rund läuft und Auerbach derzeit im Niemandsland der Tabelle rangiert, ist der Zuspruch ganz ordentlich. 928 Fußballfreunde konnte der VfB bislang im Schnitt begrüßen. Lediglich gegen den VfL Halle 96 war der Besucht von nur 400 eher nicht zufriedenstellend. Den größten Ansturm erlebte das VfB-Stadion wie erwartet im Derby gegen den FSV Zwickau mit soliden 1.700, "Getränkekombinat" Leipzig lockte 1.200 Schaulustige an. Das letzte Heimspiel am Ziegeleiweg gegen die Schwarz-Gelben aus Dresden sahen 650 zahlende Fans. Gegen den CFC hofft der Verein auf rund 1.500 Interessenten, um das im Fall des Weiterkommens gegen uns gut bekannte Gegner noch zu toppen.

Das Stadion

Eine Menge Chemnitzer Fußballfreunde kennen das VfB-Stadion von zahlreichen Touren ins Vogtland bereits. In der neuen Version haben es viele CFC-Anhänger aber sicher noch nicht gesehen. Denn seit Beginn diesen Jahres thront links des Gästebereiches und rechts der Tribüne die neue Südtribüne. 392 überdachte Sitzplätze hat der Neubau zu bieten. Doch das eigentliche Highlight ist der integrierte Sozialtrakt. Denn in diesem haben die Spieler endlich komfortable und zeitgemäße Kabinen sowie einen Aufenthaltsraum und die Zuschauer ordentliche Toiletten zur Verfügung. Knapp 1,5 Mio. EUR kostete der Bau schlussendlich, rund 100.000 EUR steuerte der Verein dazu, den Rest finanzierte die Stadt Auerbach und Fördermittel. Damit hat der VfB ein richtig kleines Schmuckkästchen, dass für die Oberliga genau das richtige Maß hat und sogar Regionalligatauglich wäre. Aber davon sind die Schwarz-Gelben zur Zeit meilenweit entfernt.

Die Route

In Chemnitz geht es auf die A72 und ab Richtung Plauen. Wichtig ist, das Radio einzuschalten und aufmerksam die Staumeldungen zu verfolgen. Denn zwischen Hartenstein und Zwickau-West wartet eine fiese und stauträchtige Baustelle auf die Auswärtsreisenden. Sollte eine gute Durchfahrt gewährleistet sein, lenkt man das Auto bis zur Anschlussstelle Treuen um dann in Richtung und durch eben diese Stadt zu fahren. In Treuen geht es in einer Links-Rechts-Kombination am Bahnhof vorbei und dann immer geradeaus Richtung Falkenstein. In Reumtengrün biegt man dann links Richtung Auerbach ab und nach Querung der Eisenbahn liegt rechter Hand schon das Stadion. Nun sucht man sich im nahen Neubaugebiet einen Parkplatz und muss nur noch ein paar Meter zum Stadion wandern.
Sollte auf der A72 Stau sein, könnte man über die B169 nach Rodewisch und von dort nach Auerbach fahren oder auch über die A4 und B96 durch Zwickau hindurch und dann Richtung Lengenfeld und Auerbach fahren.

Distanz: ca. 75 km; Reisezeit: etwa 1 h

Adresse des Stadions:
Ziegeleiweg
08209 Auerbach/Vogtland

Tipp für die Anfahrt aus Richtung Zwickau/Ost oder Reichenbach:
Über Lengenfeld in Richtung Rodewisch. In Rodewisch an der zweiten Ampel nicht rechts Richtung Auerbach abbiegen. Geradeaus auf der Poststrasse bleiben und ca. nach 100 m rechts in die Auerbacher Strasse einbiegen. In Auerbach biegen Sie nicht links Richtung Zentrum ab, sondern fahren auf der Bahnhofstrasse gerade aus. Sie biegen dort an der zweiten Ampel links in die Willy Brandt Strasse ein (nicht Richtung Treuen/Autobahn bzw. Obere Bahnhofstrasse rechts abbiegen). Am Ende der Willy Brandt Strasse im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nutzen - Richtung Reumtengrüner Strasse - dort ist Sackgasse angezeigt. Sie erreichen nach zirka 50 m den Parkplatz "VfB Stadion". Dort bitte auf der rechten Seite parken und den rechtsabbiegenden Schlachthofweg zum Stadion - Ziegeleiweg nutzen. Fußweg zum Stadion zirka 200 m.
Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2009/2010
Mittwoch, 18. November 2009, 13:30 Uhr
Stadion "Ziegeleiweg", Auerbach
Zuschauer: 1.700
Schiedsrichter: Jahn (Plauen)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele623110:7
Heimspiele20202:2
Auswärtsspiele42118:5
Ligaspiele41304:2
Pokal-/Relegationsspiele21016:5

Der Ergebnisrückblick

2004/2005SachsenpokalHalbfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd3. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oddset SachsenpokalAchtelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC5:4 n.E.
2006/2007Oberliga Nordost-Süd18. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach2:2 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd13. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd28. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach0:0 (0:0)