Vorbericht

Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2011/2012
VfB Auerbach
VfB Auerbach
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Sachsen-Pokal "Klassiker" beim VfB Auerbach...

von Timo Görner

...denn bereits zum 4. Mal seit 2004 tritt im Pokal der Chemnitzer FC bei Vogtlands Nr. 2 an. In der regulären Spielzeit blieb der CFC bislang ohne Gegentor, gewann 2x mit 2:0 und einmal 3:0, ein weiteres Mal war nach Elfmeterschießen Endstation.

Die letzte Saison unseres Gegners

Die Regionalliga war das Ziel, aber wurde als Vizemeister mit 15 Punkten Rückstand gegenüber Halberstadt deutlich verfehlt. Das täuscht darüber hinweg, dass Auerbach sich bis Mitte der Rückrunde einen spannenden Zweikampf mit dem VfB aus Sachsen-Anhalt lieferte, in der durch Spielausfälle etwas verzerrten Tabelle zeitweise Spitzenreiter war. Wochenlang bestimmte ein Dreikampf zwischen Sachsen-Anhalt (Halberstadt), dem Vogtland (Auerbach) und Ost-Sachsen (Bautzen) die Oberliga Nordost Süd. 2 Spiele des Jahres 2011 gelten als Kulminationspunkte. Am 27.03.2011 wurde in einem Nachholspiel Bautzen zu Hause bezwungen (2:0) und diesem Rivalen ein Dämpfer verpasst. 10 Tage später kassierte Auerbach in einem weiteren Heimspiel eine bittere Pleite gegen den späteren Aufsteiger (1:3). Der hatte einfach "einen Lauf", war seit 20 Punktspielen ungeschlagen. Coach Steffen Dünger ahnte damals bereits, dass Halberstadt nicht mehr abzufangen wäre - so stark präsentierte sich der Tabellenführer. In den Wochen danach wuchs der Abstand kontinuierlich. Zum einen ließ der Aufsteiger mit 6 weiteren Siegen in Folge – dann 11 insgesamt – absolute Dominanz verspüren. Zum anderen ging dem Vize "die Luft aus". Nur noch 2 Heimsiege sollten gelingen, gegen den mittlerweile aufgelösten FC Sachsen (2:1) und Fast-Absteiger Gotha (3:0). Dafür enttäuschte der VfB bei Absteiger Magdeburg II (1:3) und im Heimspiel gegen Borea Dresden (2:4), verlor zum Abschluss in Bautzen (2:4). Wenigstens den 2. Platz, der noch mal in Gefahr geriet, konnte man verteidigen.
Als Platz bauende Gemeinschaft stellte Auerbach die drittbeste Mannschaft, gab 2 Begegnungen ab und konnte 10x siegen. Auf Reisen wurde zu viel Boden verloren: Zwar stellt man hier die zweitbeste Mannschaft – aber mit 12 Punkten hinter dem Staffelsieger. Hier fehlte die Beständigkeit. Dem Auftaktsieg in Halberstadt (1:0), 6:0 in Aue sowie 4:1 in Gotha stehen Luckenwalde (1:4) und Borea (0:0) gegenüber. Den höchsten Saisonsieg feierte man als "deftige Revanche" gegen Luckenwalde (7:0). 63:39 Tore sprechen für die jeweils zweitbeste Offensive und Defensive. Im Sachsenpokal scheiterten die Vogtländer im Viertelfinale nach großem Kampf gegen den späteren Pokalsieger aus Leipzig (1:2), den man am Rande einer Niederlage hatte.

Delegierungen für diese Saison

Wie schon in den letzten Jahren sind die Wechsel in beide Richtungen überschaubar.

Unter den 7 Abgängen finden sich keine echten Leistungsträger. Erwähnenswert ist, dass Aboubacar Condé (26/Abwehr) den Club nach einem halben Jahr verließ, ohne neuen Verein. Er war im Winter von Tennis Borussia Berlin ins Vogtland gewechselt.

Durchaus bemerkenswert sind zum Teil die Neuzugänge; 5 an der Zahl, 3 aus Tschechien. In der Abwehr ist Michal Kubice (28) einer davon, kam vom drittklassigen FC Buldoci Karlovy Vary. Für das Mittelfeld holte man Jiri Jedinak (28) von FK Banik Most aus Liga 2 unseres Nachbarlandes, Kevin Hampf (27) zog es nach eher unbefriedigender Saison 2010/2011 beim CFC nach den Stationen Aue, Erfurt, Wehen/Wiesbaden zurück zum Jugendverein. Unbekannter ist aus der A-Jugend David Wallussek (18). Für den Angriff verpflichtete man mit Martin Bocek (34) einen Routinier aus Meuselwitz. Er fand dort nach 3,5 recht erfolgreichen Jahren in Ost-Thüringen mit beachtlichen 42 Toren in Ober- und Regionalliga keine Berücksichtigung mehr und nahm das "grenznahe Angebot" auch aus familiären Gründen gerne an.

Der Trainer

Steffen Dünger (44) fungiert seit mittlerweile 5 Jahren und knapp 4 Monaten als Coach der 1. Mannschaft. Das durchaus erfolgreich, 2007/2008 kämpfte man fast bis zum Schluss um den Aufstieg in die neue Regionalliga Nord mit, 2008/2009 und in der vergangenen Spielzeit war Auerbach jeweils ebenfalls mit im Aufstiegsrennen. Co-Trainer ist seit Saisonbeginn Ex-Spieler René Bley (35).

Die Mannschaft

Im Tor ist René Berger (33) die klare Nr. 1. Das Gerüst in der Abwehr bilden Steffen Vogel (28), Daniel Schuster (25) und Kapitän Peter Otte (27). Das Mittelfeld sieht bislang die beiden Neuzugänge Jiri Jedinak (28) und Kevin Hampf (27) sowie Mirco Wemme (27) als festen Stamm. Dahinter kommen Routinier Uwe Kramer (34), Andreas Sommermeyer (26). Mit Tobias Düring (24) fällt ein potentieller Stammspieler in diesem Sektor aufgrund einer Verletzung für die Hinrunde aus. Herausragend zweifellos Jiri Jedinak mit bereits 4 Toren, allerdings kassierte der "Glücksgriff" auch schon 6 Gelbe Karten und musste 1x pausieren. Trifft er, verliert auch der VfB nicht. Bilanz: 2 Siege – 2 Remis. Unsere ehemalige "Nr. 2" empfahl sich mit 2 Treffern, 1 davon beim 3:0 gegen die II. des CFC. Stärkster Mannschaftsteile dürften aber offensives Mittelfeld und Angriff sein. Martin Bocek (34) konnte bereits 6x ins gegnerische Tor treffen, 2x enorm wichtig im "Doppelpack" bei Auswärtsspielen in Gera und Jena. Er war im Auftaktspiel gegen den 1. FC Lok Leipzig (1:0) der Matchwinner. Marcel Schuch (26) kann ebenfalls 6 Torerfolge vorweisen, Carsten Pfoh (27) derer 3. Marcel Dressel (23) schaffte 2. Jedinak, Hampf und Bocek sind zweifellos Verstärkungen. Schuch und Dressel agieren öfters im offensiven Mittelfeld. Mit 20 Akteuren hat man einen relativ kleinen Kader. 26,5 Jahre sprechen für einige Erfahrung.

Die aktuelle Saison bislang

Den Aufstieg im Blick liegt der VfB Auerbach derzeit im Soll, wenn gleich man nicht hundertprozentig zufrieden sein kann. Nach 8 Spieltagen waren die Gelb-Schwarzen voll auf Kurs, mit einem wichtigen Auftaktsieg gegen Mitkonkurrent Lok Leipzig (1:0), ungeschlagen und mit Sieg im brisanten Derby gegen Zwickau bei gleichzeitiger Ablösung des Spitzenreiter (1:0). Fast makellos die Bilanz, 6 Spiele wurden gewonnen. Als Kritikpunkt blieb die Defensive. 22:10 Tore sprachen für eine ganz starke Offensive, aber gleich 4 Teams hatten weniger Gegentore kassiert. Nicht jedes Spiel wurde souverän bestritten. Beim Auftritt in Jena (3:3) musste man zweimal einen Rückstand egalisieren, lag mit 1:2 und 2:3 hinten und kam erst in der Nachspielzeit zum 3:3. An der Chemnitztalstraße (2:2) gleiches Bild, zweimal lagen die "Kicker vom Malermeister" vorn. Beim aktuellen (fast insolventen) Tabellenletzten Gera 03 drehte man in Halbzeit 2 das 0:2 zum 4:2. Klar waren die Spiele gegen unsere II. (3:0) und in Bautzen (4:0). Die letzten 3 Begegnungen tat sich der VfB schwer, musste Zwickau erst mal ziehen lassen. Bei den starken II. Mannschaften des FC Rot-Weiß Erfurt (0:3) und Aue (1:2) gab es nichts zu holen, zwischendurch kam man zu einem verdienten 2:1-Arbeitssieg gegen Neuling Piesteritz. Platz 1 ist momentan 5 Zähler entfernt, es gilt eher den "Blick nach unten" zu richten. Die U23 Teams aus Aue und Jena sitzen dem VfB im Nacken, nur noch 2 Punkte entfernt. Dahinter kommt der aufstrebende 1. FC Lok Leipzig mit einem Abstand von 4 Zählern. 25:16 Tore stellen die zweitbeste Offensive – allerdings mit 16 Toren weniger als der FSV. Die Defensive muss sich stabilisieren, immerhin sind 5 Gemeinschaften besser.
Im Sachsen-Pokal hatte man beim starken Landesligisten SG Leipzig-Leutzsch ein paar Probleme, zog die Begegnung aber in der Verlängerung noch deutlich mit 4:0.

Das Umfeld

Der VfB ist die solide Nr. 2 im Vogtland und seit vielen Jahren die klare Nr. 1 im Göltzschtal. Grundlage der stabilen Entwicklung ist fraglos die Kontinuität und Geschlossenheit im Umfeld. Die Regionalliga ist klares Ziel des Vereins, die neue Struktur ab 2012/2013 kommt dabei dem Club entgegen. Das heimische "VfB-Stadion" wurde bereits 2009 für eine mögliche Teilnahme an der neuen 4. Liga fit gemacht und genügte schon damals den strengen Anforderungen des DFB. Die Kurve hinter dem Tor gegenüber dem Haupteingang erhielt eine neue Tribüne mit Sozialgebäude und löste das kleine alte Gebäude am Kunstrasenplatz ab. Kosten rund 1,2 Mio. EUR, der Verein steuerte dazu 100.000 EUR bei. Den Rest brachten der Freistaat Sachsen (ca. 550.000 EUR), die Kommune und Sponsoren auf. Das Ganze verlief recht unkompliziert und ohne Störfeuer, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und VfB gilt seit geraumer Zeit als problemlos. Mit Manager Volkhardt Kramer sitzt "der Motor" des VfB im Stadtrat. Oberbürgermeister und Skisprung-Denkmal Manfred Deckert ist des Öfteren bei den Heimspielen auf der Tribüne anzutreffen, mit Fanschal und entsprechender Anteilnahme. Für die kommende Spielzeit in der Regionalliga peilt der VfB Auerbach einen Etat von rund 430.000 EUR an. Zuschauerrekord in dieser Saison war das Derby gegen den FSV Zwickau mit 2.700 Fußballfreunden, darunter gut 1.300 Rot-Weißer Schlachtenbummler. Lok sahen ein paar weniger mit 1.250. Ansonsten bewegt sich der Schnitt bei knapp unter 500, 40 km weiter gibt´s Konkurrenz in Form der 2. Bundesliga. Das Pokal-Los CFC wurde mit Beifall registriert, man hofft auf 2.000 plus x Besucher. Eben die Spiele gegen die Traditionsvereine der DDR-Oberliga sind in Auerbach der Zuschauermagnet und der Reiz für den Aufstieg.
Achtelfinale - Sachsenpokal - Saison 2011/2012
Samstag, 12. November 2011, 13:00 Uhr
VfB-Stadion, Auerbach
Zuschauer: 1.300
Schiedsrichter: Nixdorf (Dresden)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele733113:7
Heimspiele20202:2
Auswärtsspiele531111:5
Ligaspiele41304:2
Pokal-/Relegationsspiele32019:5

Der Ergebnisrückblick

2004/2005SachsenpokalHalbfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd3. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oddset SachsenpokalAchtelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC5:4 n.E.
2006/2007Oberliga Nordost-Süd18. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach2:2 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd13. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd28. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach0:0 (0:0)
2009/2010SachsenpokalViertelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:3 (0:1)