Vorbericht

15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
SV Werder Bremen II
SV Werder Bremen II
3:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Aufwärtstrend bestätigen und Serie ausbauen beim Bremer Gastspiel...

von Timo Görner

...wo der CFC sein sechstes Spiel in Folge ohne Niederlage anstrebt und den erkennbaren positiven Trend aus den Spielen gegen Erfurt, Mainz und Halle bestätigen will. Man sollte gewarnt sein, der Gastgeber hat seine letzten beiden Heimspiele gegen durchaus gute Gegner gewonnen.

Die vergangene Saison unseres Gegners

...endete mit der Rückkehr in die 3. Liga nach dem Abstieg 2012 und drei Jahren Viertklassigkeit in der Regionalliga Nord. Stetig der Aufwärtstrend mit den Plätzen fünf, zwei und diesmal eins, mit der folgenden Relegation. Der Staffelsieg wurde erst am letzten Spieltag durch ein 2:0 in Cloppenburg geholt, mit dem man den Ein-Punkte-Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg II und zwei vor dem Hamburger SV II verteidigte.
Bis kurz vor der Winterpause dominierten die ungeschlagenen "Rothosen" die Nord-Staffel mit 45 Punkten aus 17 Begegnungen, von denen sie 14 gewannen, darunter 10:0 bei der FT Braunschweig. Die Werder-Bubis lagen zu diesem Zeitpunkt 10 Punkte zurück, Wolfsburg II 15. Die Hamburger begannen zu schwächeln, kassierten drei Niederlagen in Folge und ließen die Verfolger näher rücken. Nach 20 Runden hatte Werder den Rückstand halbiert und war in Schlagweite des HSV gekommen. Ungeschlagen auf Reisen wurden fünf Siege gezeitigt. Nur 10 Gegentoren dabei waren defensiv top. Zu Hause schlugen die Pleiten gegen den Goslarer SC (1:3) und den HSV II (2:4) ins Kontor. Überzeugend präsentierte sich Grün-Weißen mit dem 5:1 beim FC St. Pauli II, 5:0 in Norderstedt und dem gleichen Ergebnis gegen Cloppenburg. In den 17 Duellen der Frühjahrsrunde gelang erstmals seit Spieltag eins mit Runde 22 der Sprung auf Rang eins. Folgend wechselte sich Werder II noch mehrmals mit Wolfsburg II und dem HSV II ab, gab aber die Spitze nach dem 31. Spieltag nicht mehr ab. Drei Niederlagen begleiteten den Weg zum Staffelsieg, wieder gegen Goslar (0:3) und den HSV II (0:1) sowie in Oldenburg (0:1).
Der Staffelsieg ein war harter Kampf mit 67 Punkten. Zum Vergleich, der CFC holte sich den Sieg in der damaligen Regionalliga Nord 2011 mit deren 82 Punkten; 67 hätten damals nicht mal für Rang 3 genügt. Offenbach schaffte in der Südwest-Staffel 79, Würzburg in Bayern 80, Magdeburg im Nordosten 60 bei 4 Spielen weniger und Gladbach II kam im Westen auf 69. Zu Hause (Wolfsburg II) wie auswärts (HSV II) war Werder II das zweitbeste Team. Trumpf blieb die Offensive mit starken 80 Toren, Spitze der Liga. Defensiv blieb Rang 3.
Die Relegation führte ausgerechnet die beiden U23-Teams zusammen. Das Hinspiel blieb ein zähes Werk beim 0:0 in Bremen, im Rückspiel dauerte es 110 Minuten bevor Werder II das erlösende 1:0 gelang, was zum 2:0 kurz vor Ende ausgekontert wurde. Die Rückkehr in die 3. Liga nach drei Jahren war geschafft, die Gegner hießen fortan wieder Dresden, Magdeburg, Chemnitz, Rostock statt Norddeutschland mit Flensburg, Rehden oder Norderstedt.

Delegierungen für diese Saison bislang

7 Spieler gingen, 9 kamen. Es wurde schon mal kräftiger am Kader umgebaut bei Werders U23.

Im Mittelfeld beendete Florian Bruns (36) nach 14 Jahren im Profifussball Freiburg, Union Berlin, Aachen und St. Pauli sowie den zwei letzten Jahren beim SV Werder II mit immerhin 13 Toren in 53 Einsätzen seine Laufbahn als Spieler. Im Angriff wechselte Max Wegner (26) zum Derbygegner der kommenden Woche, seine Empfehlung: Neun Tore und fünf Vorlagen in der Aufstiegssaison. Noch erfolgreicher war aber der Deutsch-Pole Maik Lukowicz (20), der es auf 13 Treffer und fünf Vorlagen brachte. Er spielt mittlerweile in Rostock, bislang aber ohne den Durchbruch. Der Rest war ohne große Bedeutung in der abgelaufenen Saison.

Neu in der Abwehr war der Ukrainer Artur Piperkov (24), aus den USA vom College Team der Nyack Warriors. Er stammt aus Werders Jugend und kam über die Stationen Hamburger SV A-Jugend, FC Oberneuland und den Staaten wieder nach Bremen. Timo Dressler (19) wurde aus der A-Jugend befördert. Im Mittelfeld zog es Björn Rother (19) aus der aufgelösten Bayer 04 Leverkusen U23 an die Weser. Thore Jacobsen (18) spielte in der A-Jugend des Hamburger SV. Aus der eigenen U19 wurden der Niederländer Jesper Verlaat (19) und Ole Käuper (18) berufen. Der Georgier Giorgi Papunashvili (19) kehrte von der Ausleihe an Dynamo Tiflis in seiner Heimat zurück, konnte dort reichlich Spielpraxis erreichen bei starken 14 Toren und 7 Vorlagen für den Europapokalsieger von 1981. Der Franko-Senegalese Mohamed Aidara (25) wiederum war beim benachbarten Regionalligisten VfB Oldenburg aktiv. Der bemerkenswerteste Wechsel ist aber der Deutsch-Pole Rafael Kazior (32), der aus Kiel vom "Fast-Zweitligaaufsteiger" kam. Er war vergangene Saison zweifellos einer der herausragenden Akteure der 3. Liga, dafür sprechen elf Tore und sechs Vorbereitungen. Für ihn dürfte Werder II der letzte Verein werden nach den Stationen Hamburger SV, Burghausen, Duisburg, Kiel von 2006 bis 2007, Essen und zuletzt noch mal Holstein von 2011 bis 2015. Der Ex-Kapitän der "Störche" soll mit seiner Erfahrung die Werder-Jungs erfolgreich durch den Abstiegskampf führen.

Der Trainer

Alexander Nouri (36) amtiert seit dem 24.10.2014 als Coach der U23. Er löste damit Victor Skripnik (45) ab, der bekanntermaßen zum Trainer der Profimannschaft befördert wurde. 1998 ging es als Spieler aus der A-Jugend der Bremer zum Profikader, wo ihm aber der Durchbruch verwehrt blieb. Weitere Vereine waren der KFC Uerdingen 05, Osnabrück und Holstein Kiel bevor er die Karriere im Juli 2012 beim VfB Oldenburg in der fünftklassigen Niedersachsenliga beendete. 17 Zweitligaspiele für die Osnabrücker in der Saison 2007/2008 waren die erfolgreichste Station. 2011 startete Nouri als Trainer der B-Jugend beim VfB Oldenburg. Von April 2013 bis zum Ende der damaligen Saison war Nouri Chef der 1. Mannschaft des VfB Oldenburg und erreichte Rang 3 in der Regionalliga Nord.

Die aktuelle Saison

Für das Team von Alexander Nouri zählt nur der Klassenerhalt und die Chancen dafür stehen nicht so schlecht. Zwar ist man Tabellenletzter, das rettende Ufer mit Rang 17 aber nur zwei Punkte und acht Tore entfernt. Selbst auf Platz 13 sind es lediglich deren drei Zähler. Der Start verlief optimal mit einem 2:1 im Nord-Derby beim FC Hansa Rostock. Das blieb aber zunächst ein Strohfeuer, denn es folgten 10 sieglose Spiele. Verloren ging der Heimauftakt gegen den zweiten Nordost-Verein mit Cottbus (0:2). Auswärts war sowohl in Kiel (0:3), Wiesbaden und Münster (1:3) nichts zu holen. Nur beim VfB Stuttgart II (1:1) gelang der nächste Punktgewinn auf Reisen vor der nächsten Pleite in Erfurt (1:2). Im eigenen Stadion bzw. auf "Platz 11 im Weser-Stadion" lief es etwas besser beim 1:1 gegen Mitaufsteiger Magdeburg. Auch der mittlerweile souveräne Tabellenführer Dynamo Dresden tat sich beim 2:1 nach 0:1 ziemlich schwer. Gegen Würzburg reichte es wenigstens zum 0:0, deftig hingegen die 0:4-Klatsche gegen das Überraschungsteam aus Großaspach. Nach 11 Spieltagen standen erst magere sechs Punkte zu Buche. Eher abstiegsreif zeigten sich Offensive und Defensive bei 8:22 Toren. Zuletzt wurde aber in Bremen solide gepunktet beim 2:1 gegen Mainz 05 II und dem 4:0 gegen allerdings auch desolate Gäste aus dem Erzgebirge. Dagegen stand eine wiederum ligauntaugliche Defensivleistung beim 2:6-Debakel in Halle.
Das legt den Finger in die größte Wunde: 29 Gegentore in 14 Begegnungen sind einfach zu viel; mehr hat nur Fortuna Köln (30) kassiert. Nur in zwei Spielen blieben die Bremer ohne Gegentor: Beim 0:0 gegen die zweitschlechteste Offensive der Liga und 4:0 gegen den schlechteste Angriff. Auf eigenem Platz reicht es zu Platz 15 mit aktuell 8 von maximal 21 möglichen Punkten bei 8:10 Toren. Auf Gegners Platz ist man unter dem Strich, es stehen nur 4 Zähler aus 7 Begegnungen. Defensive und Auswärtsbilanz sind die beiden großen Schwachpunkte bislang. Nach dem CFC steht mit dem Gastspiel bei Fortuna Köln ein enorm wichtiges Auswärtsspiel gegen einen direkten Mitkonkurrent im Abstiegskampf an.

Die Mannschaft

Nummer Eins im Tor ist Tobias Duffner (31), in zwei Spielen stand mit Raphael Wolf (27) die aktuelle Nummer zwei der Profis im Kasten. In der Abwehr haben sich bislang Marnon Busch (20) und Oliver Hüsing (22) als das Gerüst etabliert. Dahinter kämpfen Leon Guwara (19), Torben Rehfeldt (22), Patrick Mainka (20) und der Grieche Angelos Argyris (21) um den dauerhaften Sprung in den Stammkader. Im letzten Spiel beim 4:0 wurde die Viererkette so aufgebaut: Mateo Pavlovic (25) - Oliver Hüsing (22) - Leon Guwara (19) - Marnon Busch (20).
Im Mittelfeld hat sich erwartungsgemäß der neue Kapitän Rafael Kazior (32) durchgesetzt und konnte immerhin bereits drei Tore und zwei Vorlagen beisteuern. Der gebürtige Leipziger Marcel Hilßner (20) konnte sich zweimal als Torschütze feiern lassen und wurde für ein Spiel zum Profikader von Viktor Skripnik abgestellt. Dazu kommen Julian von Haacke (21), Levent Aycicek (21), Lukas Fröde (20) und Ole Käuper (18). Gegen Aue wurde das Mittelfeld von Käuper - von Haacke - Papunashvili - Fröde gebildet.
Rafael Kazior (32) begann diesmal im Angriff neben dem Deutsch-Polen Martin Kobylanski (21). Der Filius des Ex-Bundesligakickers Andrzej Kobylanski mit den Stationen Köln, Hannover und Cottbus kam beim letzten 4:0 zum ersten Torerfolg und legte zweimal auf. 13 im bisherigen Saisonverlauf eingesetzte Spieler zählen auch zum Profikader. In der Mehrzahl sind es Akteure, die dort bislang noch wenig oder gar nicht zum Zuge gekommen sind. Das betrifft unter anderem Hüsing, Fröde, von Haacke, Aycicek, Busch, Pavlovic. Es wird dennoch schwer werden, den Klassenverbleib zu sichern.

Krankenlager / Strafbank

Im Tor fällt momentan der Ex-Dresdner Eric Oelschlägel (20) aufgrund eines Syndesmosebandanrisses aus. Abwehrspieler Leon Lingerski (20) fehlt aufgrund von Knieproblemen. Luca Zander (20) muss ebenfalls passen, der Verteidiger kämpft mit einem Bänderriss in der Fußwurzel. Im Mittelfeld ist Philipp Eggersglüß (20) nach einem Platzverweis in einem Spiel für Werder III derzeit gesperrt. Özkan Yildirim (22/Knieprobleme) steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Tobias Schwede (21/Kreuzbandriss) fehlt bereits seit Mitte März 2015. Pedro Güthermann (18) wiederum zog sich Ende des gleichen Monats eine Oberschenkelzerrung zu. Im Angriff muss der Gambier Ousman Manneh (18) am Sonntag zuschauen; er sah gegen Mainz 05 II vier Minuten vor dem Ende "Rot" und ist noch für das eine Spiel gesperrt.

Prognose

Werder II muss bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen. Es ist eher denkbar, dass es knapp nicht reichen wird.

Das Umfeld

Werder möchte seine U23 als Flagschiff der bekannt guten Nachwuchsabteilung und Brücke zwischen Profis und A-Jugend gerne stabil in der 3. Liga halten. Im Vordergrund steht die Spielpraxis für die Ausbildung der Talente in der starken dritthöchsten Spielklasse. Das Geld ist beim SV Werder weiter knapp, man wird weiter versuchen Spieler aus dem Nachwuchs an die 1. Bundesliga im grün-weißen Dress heranzuführen.

Abstiegskampf bei einer U23 ist auch in Bremen nicht der große Zuschauerschlager, aktuell liegt man bei einem Schnitt von 1.480. Weniger hat nur der VfB Stuttgart II mit rund 1.000. Der aktuelle Schnitt ist allerdings schon relativ deutlich mehr als in der Abstiegssaison 2011/2012 mit 621. Der Zuschauerrekord wurde gegen Dynamo Dresden mit 2.900 verbucht, darunter allerding auch rund 1.800 Dresdner Fans. Magdeburg sahen auch noch mit 2.600 mehr über dem Schnitt, zuletzt waren es 850 gegen unseren kommenden Gegner auf der Fischerwiese. Am Sonntag ist insgesamt wohl mit 1.000 bis 1.200 zahlenden Fußballfreunden zu rechnen.

Die Heimstätte der Werder II ist nach wie vor das „Weserstadion Platz 11" oder auch einfach nur "Platz 11" genannt, auch Spielstätte der Frauenmannschaft von Werder Bremen. 5.500 Besucher fasst die Anlage, 4.500 als Stehplätze und 1.000 als Sitzplatz-Tribüne auf der gegenüberliegenden Seite. Beim letzten Gastspiel des CFC am 17.09.2011 kamen 600. Der DFB zeichnete die Anlage als "Musterstadion" für die zweiten Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga aus. Die Fans vieler Clubs verbindet irgendwie so eine Art "Haßliebe" mit dieser kleinen Arena.
15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
Sonntag, 01. November 2015, 14:00 Uhr
Platz 11 am Weserstadion, Bremen
Zuschauer: 976
Schiedsrichter: Schröder (Hannover)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SV Werder Bremen II Chemnitzer FC
20Tabellenposition8
12
14
0,9
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
20
14
1,4
3 (21,4%)
8 (57,1%)
Siege
Niederlagen
5 (35,7%)
4 (28,6%)
16 : 29
1,1 : 2,1
Tore
Tore pro Spiel
16 : 15
1,1 : 1,1
4:0 gegen FC Erzgebirge Aue (H)Höchster Sieg4:2 gegen Holstein Kiel (H)
2:6 gegen Hallescher FC (A)Höchste Niederlage2:4 gegen SG Sonnenhof Großaspach (A)
U-n-S-n-SDie letzten SpieleS-u-U-u-S
keineAktuelle Serien5 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1264213:8
Heimspiele65109:2
Auswärtsspiele61324:6
Ligaspiele1264213:8
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord5. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II3:1 (2:0)
2002/2003Regionalliga Nord14. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC3:1 (2:0)
2002/2003Regionalliga Nord31. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II1:0 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord3. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord20. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II2:1 (1:0)
2004/2005Regionalliga Nord2. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II0:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord21. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2005/2006Regionalliga Nord13. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II1:0 (1:0)
2005/2006Regionalliga Nord32. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2011/20123. Liga10. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2011/20123. Liga29. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II2:0 (2:0)