Vorbericht

27. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:4
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden

Klare Sache gegen die "Torfabrik der Liga" …

von Timo Görner

.. die in den letzten 5 Spielen stattliche 17 Treffer produzierte und jeweils als Sieger vom Platz ging. Eigentlich ist alles außer einem Sieg der Hessen am Dienstag eine "mittlere Sensation".

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

Der Aufschwung aus dem Frühjahr 2017 mit dem Trainerwechsel in erneut höchster Abstiegsnot wurde eindrucksvoll fortgesetzt, der Ex-Zweitligist hat die Rückkehr in die 2. Bundesliga im Blick. Der Start gelungen, die ersten 3 Duelle wurden jeweils ohne Gegentor gewonnen mit dem Gastspiel in Osnabrück (4:0) als Highlight. Die erste Pleite bei Topfavorit Karlsruhe (1:2) war eher unglücklich, der KSC drehte das Spiel, weil die Hessen einige Torchancen liegen ließen. Die Reaktion ein Spiel später im DFB-Pokal gegen Zweitligist Aue war entsprechend. Bis zur Winterpause wurde sich weiter an der Tabellenspitze festgesetzt, Relegationsplatz 3 mit starken 36 Punkten erreicht. Wenn auch mit bereits deutlichem Abstand zu den ersten Beiden. Nach den 20 Spielen der Vorsaison wurden stattliche 15 Zähler weniger verbucht, steckte man im Tabellenkeller fest. Dass es nicht für ganz oben reichte, war 2 kleineren Schwächephasen geschuldet, in denen überraschende Punktverluste verbucht worden. Nach dem siegreichen Spiel gegen Lila-Weiß blieben die Hessen 3x sieglos, in Bremen (0:0) und Halle (1:2) sowie gegen Köln (1:1). Zum Ende der Herbstrunde gab es zudem 2 Niederlagen auswärts in Folge in Aalen (0:1) und bei Aufsteiger Jena (3:4). Bemerkenswert, weil zuvor eine feine Serie auf Gegners Platz in 5 Partien gelang mit den Siegen in Lotte (1:0), Erfurt (3:1), Zwickau (2:0) wie dem "Kracher" in Würzburg zum 5:0. Auch in Magdeburg stand die Defensive beim torlosen Remis, die generell mit nur 17 Gegentoren zum Jahreswechsel die Trumpfkarte war. Der Start ins Jahr 2018 überzeugend, Osnabrück wurde erneut deklassiert – diesmal mit 5:1, nachdem zur Halbzeit beim 4:1 fast alles entschieden war. Der 3. Kantersieg der Saison nach Münster (6:2) und Paderborn (4:1). Das 1:0 in Unterhaching nährte weiter die Hoffnungen, die kleine Negativserie von 3 Spielen ohne Dreier wurde dann gegen Halle beendet. Der Start zu einer feinen Serie von mittlerweile 5 Siegen in Folge. Alle mit je 2 Toren Differenz. In Wiesbaden wurden Lotte und Erfurt jeweils mit 3:1 und 4:2 besiegt, auswärts in Großaspach und Meppen (3:1) gewonnen. 65:28 Treffer sind die "Torfabrik Nr. 1 der Liga" und die auch noch drittbeste Defensive. Die Heimtabelle bringt Rang 4, die Auswärts Rang 2 hinter Paderborn. Im Landespokal stehen die Landeshauptstädter am 03.04.2018 im Halbfinale bei Regionalligist TSV Steinbach, der im Viertelfinale mit Offenbach den stärksten Konkurrenten des SVWW aus dem Rennen warf. Möglicher Gegner im Finale sind der KSV Hessen Kassel, abgeschlagener Letzter der Regionalliga Südwest, oder der FC Eddersheim aus der sechstklassigen Verbandsliga.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Es gab 3 Veränderungen mit 1 Abgang und 2 Neuzugängen.

Der Slowake Vladimir Kovac (26/Abwehr) ging eine Liga tiefer zu Wacker Nordhausen, konnte sich in 1 ½ Jahren in Wiesbaden nicht endgültig etablieren.

Die beiden Neuen betrafen den Angriff mit dem Ex-Erfurter Simon Brandstetter (27) und dem Deutsch-Kroaten Dominik Martinovic (20) aus der aufgelösten II von RB Leipzig. Für Brandstetter gingen 50.000 € Ablöse nach Duisburg, wo er nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga keine Rolle mehr spielte. Randbemerkung, für die neue Saison muss man auf die Dienste des Schweizers Stephan Andrist (30) verzichten, der nach nur 1 Jahr ablösefrei nach Heidenheim wechselt. Damit nach Lage der Dinge so oder so den Sprung in die Zweitklassigkeit schaffen wird. Evans Nyarko (24/Mittelfeld) soll den Verein bereits seit Saisonbeginn verlassen, wurde ausgemustert. Er gilt als "Flop" der letzten Spielzeit. Wurde nur 1x eingesetzt.

Der Trainer:

Rüdiger Rehm (39) hat seit mittlerweile etwas mehr als 1 Jahr das Sagen bei den Profis. Er machte aus einem Abstiegskandidaten ein Team, das an der Tabellenspitze mitspielt. Sein Vertrag läuft noch bis Ende der kommenden Saison. Sein Co-Trainer ist Mike Krannich (47), mit dem er schon in Großaspach und Bielefeld zusammenarbeitete.

Das Kollektiv:

Im Tor kommt man auch diese Saison nicht an Markus Kolke (27) vorbei, seit über 6 Jahren beim SVWW und einer der besten Keeper dieser Liga. Schwierig für Lukas Watkowiak (21) und Jan Albrecht (19). In der Innenverteidigung gelten Sascha Mockenhaupt (23) und der beim ersten Termin verletzte Kapitän Steven Ruprecht (30) als festen Größen. Auf Links ist Alf Mintzel (36) gesetzt, seit über 7 Jahren im Verein bei 292 Spielen in Liga 3. Konnte 5 Vorlagen beisteuern. Ruprecht glänzt mit 5 Treffern, Mockenhaupt mit 3. Auf Rechts konnte sich Moritz Kuhn (26) durchsetzen. Mit Sören Reddemann (21) kämpft ein junger Akteur um seinen Platz. Ebenso Dominik Nothnagel (23). In Meppen hieß die Viererkette Kuhn - Mockenhaupt - Ruprecht – Mintzel. Im offensiven Mittelfeld ist der Schweizer Stephan Andrist (30) der herausragende Akteur, auch im Liga-Maßstab bei 14 Toren und 6 Vorlagen. Wechselt zwischen der linken und rechten Außenbahn. Dazu kommt Agyemang Diawusie (20), meist auf Rechts aufgeboten. Die defensiven Parts bekleiden hier in der Regel Niklas Dams (27) und der Pole Sebastian Mrowca (24). Kevin Pezzoni (28) als erfahrener Akteur hatte ab Juli 2017 mit Verletzung (Adduktorenabriss) zu kämpfen, kehrte nach der Winterpause zurück. War u. a. am letzten Samstag in Meppen auch wieder in der Anfangself. Robert Andrich (23) war in den letzten 3 Begegnungen gesperrt, darf am Dienstag wieder mitwirken. Deutlich weniger präsent ist bislang David Blacha (27). Der Sturm sieht die aktuelle Nr. 1 der Liga mit Manuel Schäffler (29). Bilanz: 19 Tore, 7 in den letzten 7 Begegnungen. Der "Matchwinner" beim 6:2 gegen Münster und 4:2 gegen Erfurt jeweils mit "Dreierpack" und leider auch im Hinspiel zum Siegtor. Unterstützung soll Winter-Neuzugang Simon Brandstetter (27) bringen, der die Erwartungen hier auch erfüllt und bereits sehr ordentliche 4 Treffer beisteuerte. Er konkurriert mit Patrick Breitkreuz (26/2). Stephané Mvibudulu (24) kommt über die "Joker-Rolle" nicht hinaus. 28 Spieler sind ein relativ großes Aufgebot, 23 wurden davon eingesetzt. 25,5 Jahre im Schnitt sind knapp über dem CFC mit 25,2. Ein sehr gut besetzter Kader mit Akteuren wie Kolke, Schäffler, Brandstetter, Andrist, Ruprecht.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Aktuell ist nichts bekannt.

Die Einkaufsbilanz:

Vor der Winterpause wurden 8 Neuzugänge vermeldet, danach noch die erwähnten 2. Von den ersten 8 haben sich Moritz Kuhn (Sandhausen), Stephan Andrist (Rostock), Agyemang Diawusie (RB Leipzig) durchgesetzt. Im Angriff sollte Simon Brandstetter (Duisburg) ebenfalls eine Verstärkung werden. Sören Reddemann (RB Leipzig II) wurde zeitweise in den Stammkader berufen, ist auf einem guten Weg. Jeremias Lorch (Großaspach), Maximilian Dittgen (Kaiserlautern) wurden zeitweise durch Verletzungen aus dem Rennen geworfen. Dazu gab es 2 Akteure die als "Perspektivspieler" galten und kaum als Stammspieler erwartet wurden. Fazit: gut.

Gewinner der Saison bislang:

Stephan Andrist empfahl sich mit seinen herausragenden Leistungen für höhere Aufgaben und spielt kommende Saison wohl auf alle Fälle in der 2. Bundesliga. Ebenso steht Manuel Schäffler im Blickpunkt von Vereinen höherer Ligen.

Prognose:

Die Qualität auf dem Rasen und beim Trainer reicht für den Aufstiegskampf, ein Handicap könnten aber die meist mager gefüllten Ränge in Wiesbaden werden. Zumindest gegen Magdeburg droht eher ein "gefühltes Auswärtsspiel". Man spielt bis zum Ende weiter oben mit, Tipp: Platz 3-4.

Bilanz gegen den SV Wehen Wiesbaden:

Ist in den Ausgängen ausgeglichen, beide Teams konnte je 5 Spiele der 13 Duelle bei 17:16 Toren gewinnen. An der Gellertstraße wurden 4 der 6 Begegnungen gewonnen und nur im Herbst 2013 mit 1:2 verloren. Vergangene Spielzeit hieß es am 16.04.2017 4:2 nach turbulentem Spielverlauf. Das Hinspiel ist uns allen noch in unguter Erinnerung.

Das Umfeld:

Der sportliche Aufwärtstrend seit dem letzten Frühjahr schlägt sich nicht auf den Rängen nieder, es könnte letztendlich im Aufstiegsrennen mitentscheidend werden betrachtet man zum Vergleich die Unterstützung in Magdeburg, Karlsruhe und auch Paderborn. Der Zuspruch stagniert weiter bei aktuell 2.359 im Schnitt. Weniger haben nur Köln, Großaspach und Bremen II. Ein nur minimaler Anstieg zu den 2.238 aus der letzten Saison. Den besten Besuch vermeldeten die Verantwortlichen gegen Karlsruhe mit 4.860 und Rostock bei 3.365. Tristesse hingegen bei den Gastspielen von Bremen II bei 1.374 zahlenden Besuchern, Großaspach (1.560) und auch Halle bei 1.788 Fußballfreunden. Erfurt sahen im letzten Heimspiel 2.525. In Meppen reisten 45 Fans beim 3:1-Sieg mit. Die 3. Liga in Wiesbaden bei einem vor Jahren dorthin "verpflanzten Verein" aus der Provinz hat kaum eine echte Chance, selbst wenn es läuft wie aktuell. In der Stadt selber fehlt die große Basis, dazu kommen quasi "um die Ecke" mit Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 zwei Vereine die Erstligafußball anbieten können. Dazu im Fall der "Adler" zudem ja erfolgreich. Der Anspruch des Clubs ist und bleibt die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Daran will und muss man sich messen lassen. Das Ziel hatte man sich eigentlich schon für 2016 gesetzt, die Jahre kurz davor waren aber von teils herben Rückschlägen und dem sportlichen Überlebenskampf in dieser Liga geprägt. Stand man ja bekanntermaßen für ein paar min. schon in der Regionalliga. Trotz der dürftigen Besucherzahlen ist der Ausbau der Arena angedacht, von derzeit 12.566 auf dann 15.000 Plätze. Eben für die 2. Bundesliga, wo eine solche Kapazität vorgeschrieben ist. Die Westtribüne soll durch eine massive Betonkurve ersetzt werden. Ende dieser Saison will man starten, Kostenpunkt 10 Mio. € von denen Hessen wiederum 3,5 Mio. € beisteuert. Nicht überall begeistert aufgenommen. Wirtschaftlich sind keine Probleme bekannt, das Engagement der Familie Hanfkammer sorgt für Stabilität.
27. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
+++ Nachholespiel +++
Dienstag, 27. März 2018, 19:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 5.125
Schiedsrichter: Rohde (Rostock)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SV Wehen Wiesbaden
18Tabellenposition2
26
31
0,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
62
31
2,0
7 (22,6%)
19 (61,3%)
Siege
Niederlagen
19 (61,3%)
7 (22,6%)
37 : 63
1,2 : 2,0
Tore
Tore pro Spiel
69 : 29
2,2 : 0,9
3:0 gegen Hallescher FC (A)Höchster Sieg5:0 gegen SG Sonnenhof Großaspach (H), FC Würzburger Kickers (A)
1:6 gegen VfL Osnabrück (A)Höchste Niederlage3:4 gegen FC Carl Zeiss Jena (A)
n-U-S-n-NDie letzten SpieleS-s-S-s-s
2 Niederlagen in Folge
2 Spiele in Folge ohne Sieg
Aktuelle Serien6 Siege in Folge
6 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1353517:16
Heimspiele641112:8
Auswärtsspiele71245:8
Ligaspiele1353517:16
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2011/20123. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:1 (0:0)
2012/20133. Liga6. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden3:2 (0:2)
2012/20133. Liga25. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2013/20143. Liga16. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:2 (1:0)
2013/20143. Liga35. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2014/20153. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2014/20153. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden2:1 (1:1)
2015/20163. Liga6. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:0 (0:0)
2015/20163. Liga25. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC1:1 (1:0)
2016/20173. Liga14. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC0:3 (0:2)
2016/20173. Liga33. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden4:2 (2:2)
2017/20183. Liga8. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:1 (0:1)