Vorbericht

2. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2025/2026
FSV 63 Luckenwalde
FSV 63 Luckenwalde
2:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Nachlegen im Brandenburger Land …

von Timo Görner

… beim FSV 63 Luckenwalde. Für die Gastgeber geht es um den Ligaerhalt, vom ersten Spieltag an. Demzufolge wird der CFC auf einen engagierten Gegner treffen, gegen den man zuletzt aber ganz erfolgreich war. Es gilt, die Leistungen der letzten Begegnungen abzurufen, um erfolgreich zu bleiben.

Die letzte Saison:

Endete wieder glücklich mit dem Klassenerhalt – diesmal am letzten Spieltag, unabhängig vom Ausgang der Relegation Lok – Havelse. Dabei sah es wochenlang nicht sonderlich gut aus, aber wieder erwiesen sich die Brandenburger als Stehaufmännchen und holten die entscheidenden Punkte. Am Ende reichten 7 Siege aus den 34 Begegnungen – einer weniger als beim Absteiger Viktoria.
Der Start in die Saison verlief mit 3 Remis. Bemerkenswert dabei das 1:1 beim Meister – man konnte durchaus zufrieden sein. Nach den ersten 8 Partien jedoch weniger: nur 4 Zähler wurden verbucht. Die „Rote Laterne“ leuchtete in Luckenwalde. Lange Gesichter nach dem 0:3 gegen Aufsteiger Zehlendorf und dem 1:4 bei Viktoria. Der FSV 63 stand erstmal tief im Tabellenkeller.
Eine Trendwende gelang vorerst nicht. Nach 16 Spieltagen war die Lage sogar recht prekär. Der erste Dreier in Runde 9 – überraschend gegen Greifswald (2:1) – blieb zunächst der einzige volle Erfolg. Enttäuschend vor allem die Heimpleiten gegen uns und Plauen (0:1). Lichtblick war der Auftritt in Jena: Erst kurz vor Ende kamen die Gastgeber zum Ausgleich. Der Rückstand zum rettenden Ufer – Rang 16 – betrug bereits 6 Punkte.
Vor der Winterpause folgte ein Zwischenhoch. Ganz wichtig: der 2. Sieg in Meuselwitz (1:0), achtbar das 2:2 gegen Tabellenführer Lok. Die Hoffnung lebte. Personell wurde noch etwas gemacht – mit 3 Ab- und 2 Neuzugängen.
Mit 13 Punkten aus 18 Spielen ging es in die spielfreie Zeit. Im Frühjahr 2025 kamen 19 aus 16 dazu. Nicht berauschend, aber ausreichend. Stark der Start in Leutzsch (3:1), auch weil Chemie dadurch unten mit hineingezogen wurde. Eine kleine Serie mit 3 Spielen und 7 Punkten folgte. Dann der Dämpfer gegen Eilenburg (0:2). Zu Hause herrschte oft Sand im Getriebe. Wieder Ernüchterung nach dem 1:4 bei Zehlendorf.
Letztendlich wurden die wichtigen Spiele in Plauen (2:0) und gegen Viktoria (1:0) gewonnen. Dazu setzte man mit dem 0:0 bei Altglienicke und dem 1:1 gegen Halle Achtungszeichen. „Big Point“ aber war der Derbysieg in Babelsberg (2:1). Damit war der Klassenverbleib aus eigener Kraft möglich – gelungen mit einem torlosen Remis gegen Altglienicke.
Wie angedeutet: Der FSV 63 war heimschwach – weniger als 16 Zähler holte nur Schlusslicht Plauen. Magere 3 Heimsiege, 12:20 Tore – offensiv letzter Platz. Defensiv sah es besser aus – Rang 11. Das 0:2 gegen uns war eines von 9 Heimspielen ohne eigenes Tor. Auswärts schlugen sich die Luckenwalder besser, holten die gleiche Punktzahl – als zwölftbeste Mannschaft. 28:45 Tore insgesamt – offensiv ein Abstiegsplatz, defensiv Mittelfeld.
Ziel 2025/2026: erfolgreicher zu Hause und vor dem gegnerischen Kasten. Im Landespokal kam das Aus im Halbfinale bei Oberligist VfB Krieschow (1:2).

Delegierungen für diese Saison:

13 Ab- und 9 Neuzugänge sprechen für einen zumindest mittleren bis etwas größeren Umbruch. Wie jede Saison musste man auch Leistungsträger ziehen lassen. Für einen dieser konnte aber immerhin ein fünfstelliger Euro-Betrag eingefahren werden.
Linksverteidiger Arne Rühlemann (20/Lok Leipzig) wollte den nächsten Schritt machen. Manndecker Mathis Bruns (21/Hertha BSC II) blieb ebenfalls in der Liga und war nur 1 Jahr in Luckenwalde – wie Rühlemann. Nebenmann Jonas Böhmert (21/Dynamo Dresden II) zog es nach 2 Saisons in die Sachsenliga. Mit „6er“ Lucas Vierling (22/Greifswald) ging der Kapitän. Mittelfeld-Allrounder Till Jacobi (22) zog es zum FSV Zwickau, dafür wurden 10.000 € Ablöse überwiesen. Auch Levin Mattmüller (21/BFC Dynamo) kann viele Positionen spielen.
Die anderen spielten keine wichtige Rolle. Talentierte Kicker mit sehr guten Leistungen haben den Club in Luckenwalde in den letzten Jahren immer als Sprungbrett zu ambitionierten Vereinen genutzt – in diesem Jahr mehr denn je. Rühlemann (Halle), Bruns, Mattmüller (beide Union Berlin), Böhmert (Cottbus) stammen aus Nachwuchszentren von Profivereinen. Sie bekamen Spielpraxis, konnten reichlich Erfahrung sammeln. Mit ihnen gingen junge Spieler, die man zumindest gerne 1–2 Jahre behalten hätte. Auch Jacobi und Vierling schmerzen. Immerhin sind 6 Stammspieler weg.
Erwähnenswert noch, dass Jannick Wolter (20) ein „verlorenes Jahr“ hatte. Kam nur zu 4 Kurzeinsätzen, stand beim 0:2 gegen uns letztmals auf dem Platz.
In der Abwehr kamen als Innenverteidiger Quentin Seidel (22/Holstein Kiel II) und Ole Schiebold (20). Letzterer bei uns mit 11 Einsätzen, 3-mal Startelf. Seidel war beim Nordligisten fast immer gesetzt, stammt aus der Hertha BSC-Jugend, spielte in Nordost für Eilenburg und Lichtenberg.
Das Gros der Neuen kam im Mittelfeld. Hier konnte mit Andreas Pollasch (32) ein Routinier gewonnen werden – mit Erfahrung in Liga 4 bei VfB Oldenburg, FSV Frankfurt/M., BFC Dynamo, Babelsberg und 150 Einsätzen in unserer Liga. Für die rechte Seite stießen Matthew Meier (21) – im Doppelpack mit Seidel – und Max Hathaway (19/Werder Bremen II) zum FSV. Tim Meyer (20) agiert links, spielte in Österreich beim Drittligisten SV Lafnitz in der II. Wechselte 2019 aus der CFC-Jugend zu RBL.
Im Angriff gelang eine erfreuliche Verpflichtung mit Mittelstürmer Lucas Will (26/Plauen). Bilanz: 6 Tore und 3 Vorlagen. Mike Bachmann (24) ist Rechtsaußen – bei 03 mal Anfangself, mal Ersatzbank. Wieder jemand mit Ausbildung bei einem Profiverein – hier Fürth. Gleiches Profil: Tim Maciejewski (24/Babelsberg). Er schon mit einigen Vereinen in der Vita, u. a. bis Januar 2025 in Sandhausen – bei 27 Einsätzen, 11-mal Startelf.
Mit Seidel, Schiebold, Pollasch, Will, Maciejewski gelangen 5 ordentliche Zugänge. Durchaus denkbar, dass die genannten Weggänge damit zumindest zum großen Teil ersetzt werden können – und das Ziel Klassenerhalt erreichbar ist.

Die sportliche Leitung:

Michael Braune (39) geht in seine 4. Saison als Cheftrainer, genießt die große Wertschätzung der Vereinsspitze. Als Co-Trainer unterstützt Lukas Müller (27), parallel noch Spieler bei Eintracht Miersdorf/Zeuthen in der Brandenburg-Liga – 2 Etagen tiefer. Zuvor bis 2024 in gleicher Funktion bei der U19 des FC Energie Cottbus.
Als Geschäftsführer Sport fungiert seit 2023 Hendrik Brösel, der sich zudem um das Marketing kümmert.

Die aktuelle Saison bislang:

Der FSV hat ein anspruchsvolles Auftaktprogramm. Musste am Freitag gleich mal nach Erfurt – zu einem der klaren Mitfavoriten auf den Staffelsieg. Wir zählen zwar nicht unbedingt dazu, werden aber zumindest tabellarisch weiter oben verortet als die Blau-Gelben. Danach schließen sich zwei Duelle mit Aufsteigern an – es geht zum FCM II, dann gegen Preußen. Vermutlich zwei wichtige Partien.
In der Landeshauptstadt Thüringens lieferte die Mannschaft einen soliden Kampf, hielt bis Minute 72 das 0:0. Erst danach machten die Rot-Weißen den „Sack zu“, mehr als der Anschluss in der Nachspielzeit gelang nicht. Im Landespokal geht es am 15.08.2025 los in der 1. Hauptrunde. Mögliche Gegner sind dann der SV Blau-Weiß Dahlewitz und – aufgemerkt – FC Eisenhüttenstadt. Nachfolger des 2016 aufgelösten Eisenhüttenstädter FC Stahl, der das Spielrecht des EC-Teilnehmers von 1991 in der sechstklassigen Brandenburg-Liga übernahm.

Das Spieler-Kollektiv:

Im Tor sollte es eigentlich wieder den Zweikampf zwischen Florian Palmowski (24) und unserem Ex-Keeper aus der 3. Liga, Kevin Tittel (31), geben. Im Vorjahr hatte Letzterer meist das Nachsehen – und war Palmowski die etatmäßige Nr. 1. In Erfurt saß allerdings Janek Reetz (21) auf der Ersatzbank, Tittel war nicht im Kader.
In der Abwehr gibt es aktuell eine vakante Position – es fehlt ein gelernter Rechtsverteidiger. Und auf der linken Seite steht derzeit nur der junge Len Neumann (18). Dafür gibt es 5 Innenverteidiger: Quentin Seidel (22), der Deutsch-Tunesier Sofiene Jannene (22), Remo Merke (20), Luca Dreihardt (19) und Ole Schiebold (20). In Erfurt begann mit Mike Bachmann (24) ein etatmäßiger Rechtsaußen auf dieser Position. Merke und Jannene waren als Manndecker auf dem Rasen, Neumann startete links. Eine Verpflichtung für die beiden Außen ist derzeit nicht in Sicht.
Zum Auftakt wurde die Doppel-6 aktiviert. Kapitän Andreas Pollasch (32) dürfte hier klar feste Größe werden. Daneben lief Fabio Schneider (22) auf. Weitere Personalien mit Ausbildung in der Zentrale: Fehlanzeige. Rechts können Matthew Meier (21), Clemens Koplin (32), Nick Graupner (20), Max Hathaway (20) agieren. Koplin ist bereits seit 2014 in Luckenwalde – 257 Einsätze und 11 Tore. Tim Meyer (20) soll links wirbeln – 2019 aus der CFC-Jugend zu RBL gegangen. Tim Schleinitz (20) ist ein „10er“, stammt aus Mittweida. Kam 2024 aus der U19 des 1. FC Union Berlin. Im Vorjahr fast immer in der Anfangself – auch in den beiden Spielen gegen uns.
Hoffnungsträger im Angriff ist Lucas Will (26) in der Mitte – kam in Plauen auf 6 Treffer und insgesamt 9 Torbeteiligungen. Weitere Mittelstürmer sind Phillip König (25) und Simon Gollnack (23). Er wurde bei Dynamo Dresden ausgebildet, ordentliche 6 Tore im Vorjahr. Auf dem Linksaußen ist Niklas Kaus (21) ansässig. Rechtsaußen: Mike Bachmann (24), Fritz Schröder (19) und „Last-Minute“-Neuzugang Tim Maciejewski (24) – verpflichtet am 15.07.2025.
24 Akteure bedeuten 1 mehr als beim CFC. 23,1 Jahre im Schnitt – eines der jüngeren Aufgebote. Darunter liegen nur Erfurt sowie die II. aus Berlin und Magdeburg. Spieler wie Pollasch, Koplin sollen die „Jungspunde“ führen.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Aktuell ist nichts dergleichen gemeldet.

Prognose:

Es geht wieder nur um den Klassenerhalt. Der nur gelingen kann, wenn die Neuzugänge die Abgänge zumindest größtenteils kompensieren können. Ein Plus könnte die mittlerweile jahrelange Erfahrung im Abstiegskampf auch bei der sportlichen Leitung sein.

Bilanz gegen unseren Gegner:

Ein kleines Jubiläum steht an – das 10. Duell. Wir liegen deutlich vorn mit 6 Siegen gegen 1 Niederlage – diese am 20.10.2023 mit 1:2 an der Gellertstraße. In Luckenwalde sind wir noch ungeschlagen, konnten dort zuletzt mit 2:1 und 2:0 gewinnen. Die letzte Partie endete in diesem Frühjahr 2:0 zu Hause für unsere Farben. Insgesamt fielen 17:5 Tore.

Das Umfeld / Wirtschaft / Stimmung:

Klares Ziel der Verantwortlichen des Clubs ca. 60 km südlich der Berliner Stadtgrenze: Klassenerhalt und weiteres Etablieren in der Viertklassigkeit. Alle anderen Ambitionen nach oben – Richtung 3. Liga – verbieten sich verständlicherweise.
Bekannt ist, wie schwer es mittlerweile kleinen Vereinen wie dem FSV 63 Luckenwalde fällt, sich in dieser starken Regionalliga Nordost sportlich wie wirtschaftlich zu behaupten. Eben das ist in den letzten Jahren gut gelungen – auch wenn es im Vorjahr längere Zeit nicht danach aussah.
Man ist sich bewusst: Im Rahmen des Clubs sind überdurchschnittliche Spieler schnell weg, stellen sich höheren Herausforderungen. Junge, talentierte Kicker ranholen, ihnen eine Möglichkeit geben, sich zu empfehlen – und dabei den Erfolg generieren, der es erlaubt, am Ende in der Liga zu bleiben.
Immerhin sind mit dem 1. FC Union Berlin, Babelsberg 03, BFC Dynamo oder Hertha BSC Vereine in der Nähe, wo Nachwuchsleute oftmals den Sprung in den Männerbereich (vorerst) nicht schaffen – und auch beim FSV 63 Spielpraxis und Erfahrungen mit dem „einen Schritt zurück“ oder mehreren davon sammeln.
Im Vorjahr begrüßten die Blau-Gelben im Schnitt 774 zahlende Besucher zu den Heimspielen im kleinen, aber sehr ansehnlichen „Werner-Seelenbinder-Stadion“ an der Straße des Friedens im äußersten Norden der 21.010 Einwohner zählenden mittleren Kleinstadt. Fast exakt wie 2023/2024 mit 748.
Den größten Andrang an den Stadiontoren vermeldeten die Offiziellen im vorletzten Duell auf eigenem Platz gegen Jena – bei 1.207. Eine von 5 Begegnungen mit über 1.000 Fußballfreunden. Die anderen: die beiden Leipziger Vereine, der BFC Dynamo und Halle. Den CFC wollten sich 647 antun. Tiefpunkt des Interesses: das Gastspiel des späteren Absteigers FC Viktoria – 408.
Ordentlich noch mal die 814 zum Abschluss mit dem Klassenerhalt gegen Altglienicke. Gästefans dürfte es da kaum gegeben haben. Im Umfeld wird weiter unaufgeregt gearbeitet.
Hauptsponsor blieb die kommunale Wohnungsgesellschaft. Darunter gibt es immerhin 18 „Premium-Partner“, u. a. die regionale Sparkasse. Im Bereich der „Top-Partner“, „1963-Partner“ und einem „Unterstützer-Pool“ haben mittlere, kleinere Sponsoren und Privatleute die Möglichkeit, sich auch mit eher kleineren Beträgen zu beteiligen.
2. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2025/2026
Samstag, 02. August 2025, 14:00 Uhr
Werner-Seelenbinder-Stadion, Luckenwalde
Zuschauer: 1.006
Schiedsrichter: Müke (Neustrelitz)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele962117:5
Heimspiele540112:3
Auswärtsspiele42205:2
Ligaspiele962117:5
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2020/2021Regionalliga Nordost11. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde3:0 (1:0)
2021/2022Regionalliga Nordost10. SpieltagFSV 63 Luckenwalde - Chemnitzer FC1:1 (1:1)
2021/2022Regionalliga Nordost29. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde4:1 (1:0)
2022/2023Regionalliga Nordost9. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde2:0 (2:0)
2022/2023Regionalliga Nordost26. SpieltagFSV 63 Luckenwalde - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2023/2024Regionalliga Nordost11. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde1:2 (1:1)
2023/2024Regionalliga Nordost28. SpieltagFSV 63 Luckenwalde - Chemnitzer FC1:2 (0:1)
2024/2025Regionalliga Nordost11. SpieltagFSV 63 Luckenwalde - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2024/2025Regionalliga Nordost28. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde2:0 (1:0)

Links zum Gegner