Vorbericht

24. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2008/2009
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:1
Holstein Kiel
Holstein Kiel

Der erste schwere Brocken der Rückrunde...

von Timo Görner

...den es geht gegen den Spitzenreiter aus Kiel, für den nur der Aufstieg in die 3. Liga gilt. Für den CFC ist es eine enorm schwierige, aber reizvolle und vielleicht auch nicht aussichtslose Aufgabe.

Die aktuelle Saison bislang
Die Einleitung gründet sich daraus, dass auch der Kieler SV Holstein nicht die Übermannschaft der Staffel ist. Die aktuelle Bilanz lässt die Favoritrolle allerdings recht deutlich klar werden. Seit nunmehr 12 Spieltagen hat die Storchen-Elf die Spitze inne. Dem verpatzten Auftakt gegen Wilhelmshaven (0:2) ließ Kiel 7 Siege folgen, unter anderem wurde der CFC geschlagen (2:1). Bis zur Winterpause konnte sich der KSV weiter ganz auf den ersten Tabellenplätzen etablieren, wobei es hier und da holperte. Es gab eine Klatsche in Rostock (1:3) sowie ärgerliche Punktverluste in Berlin (0:0) und gegen den FC Sachsen (1:1). Babelsberg (1:1) wurde an der Küste ebenfalls nicht geknackt. Stark in dieser Phase war das Auftreten in Plauen und Wilhelmshaven (jeweils 2:0), auch in Lübeck (3:1) war der SV Holstein klar besser. In Halle (1:1) blieb Kiel ebenso ungeschlagen. Schwer taten sich die Störche eher zu Hause. Es reichte nicht zu einem klaren Heimsieg. Wolfsburg (1:0) und der HSV II (2:1) schlugen sich recht achtbar. Immerhin 5 Gemeinschaften waren zum Jahreswechsel auf heimischen Rasen erfolgreicher als der KSV.
Der Auftakt ins Jahr 2009 begann mit dem "Kracher" gegen Magdeburg (1:1), bei dem die Wiederholung des Hinspielsieg jedoch aus blieb. Die "Pflichtaufgaben" in Cottbus (2:1) und bei Türkiyemspor (1:0) wurden erledigt, Altona 93 (4:0) mit dem bislang höchsten Heimerfolg deklassiert. Ernüchternd war das Resultat gegen Oberneuland (1:1), zu wenig für die Ansprüche der "Störche" und die verpasste Gelegenheit Magdeburg mit 9 Punkten Vorsprung schon vorentscheidend abzuhängen.
Auf Reisen stellt der KSV hinter Halle das derzeit zweitbeste Team. 9 von 12 Partien wurden gewonnen. Die letzte und einzige Pleite als Gast datiert vom 25.10.2008. 24 Treffer wurden in der Fremde erzielt (durchschnittlich 2 Tore / Auswärtsspiel). Dagegen stehen nur 9 Gegentore. Insgesamt konnten sich die Kieler bereits über 39 Buden freuen, keiner dieser Staffel kann dies überbieten. 17x schlug es im Kasten der Kieler ein, dies reicht auch noch zur drittbesten Defensive.
Enttäuschend war nur das Abschneiden im Landespokal. Hier war im Viertelfinale beim Oberligist FT Eider Büdelsdorf (1:2) Endstation.

Delegierungen seit dem Hinspiel
2 Neuzugänge sind zu vermelden. Marco Stier (24/Mittelfeld) kam aus der 3. Liga von der II des FC Bayern München. Für den Angriff wurde der Kroate Velimir Grgic (30/Sandhausen) verpflichtet.

Gewinner der Saison bislang
Mohammed Lartey (22/Mittelfeld) schaffte als Neuzugang aus dem heutigen Oberligabereich (Leverkusen II) den Sprung in den Stamm. Mehrere eigene Nachwuchsspieler wie Florian Meyer (21), Tim Siedschlag (21) und Stürmer Tim Wulff (21) konnten sich durch gute Leistungen sportlich sehr gut einbringen bzw. ihren Status aus der Vorsaison verteidigen. Michael Frech (33) war Januar 2008 aus Lübeck zu Regionalligist den Sportfreunde Siegen gewechselt, schaffte nach deren verpasster Qualifikation für Liga 3 und insolvenzbedingten Abstieg den Sprung zum KSV und etablierte sich als Stammtorwart.

Der Trainer
Am 10.01.2009 übernahm für Außenstehende und wohl auch für einige Fans überraschend Falko Götz (47) die Mannschaft. Er löste damit Peter Vollmann (51) ab, der trotz Herbstmeisterschaft entlassen wurde. Mit Götz kam auch Andreas Thom (43) als neuer Co-Trainer. Götz’ letzte Station als Coach für war bis Mitte April 2007 Hertha BSC. Thom fungierte von Juli 2001 bis zu Götz’ Entlassung abwechselnd als Co-Trainer der 1. und 2. Mannschaft des Hauptstadtclubs. Beide kennen unser Stadion noch aus Spielen mit dem BFC Dynamo. Hauptargument für die Verpflichtung von Götz war laut Vereinsführung das Konzept den KSV "mittelfristig in die 2. Liga zu bringen". Vollmann traute man dies nicht zu. Bemängelt wurde, daws es mit ihm keine spielerische Entwicklung gegeben habe. Mit dieser Personalentscheidung bewies der KSV-Vorstand Mut und Risikofreudigkeit. Steigt Holstein nicht auf, dürfte es einige Kritik an dieser Entscheidung geben.

Die Mannschaft
Nummer im Tor ist Michael Frech (33) vor Simon Henzler (32). In der Abwehr finden sich auch nach fast 2 Jahren in Liga 4 erfahrene Spieler. Peter Schyrba (28), Kapitän Sven Boy (32), Christian Jürgensen (23) bilden das Defensivgerüst. Hinzu kommen routinierte Spieler wie Jan Sandmann (30), Holger Hasse (31) und Thorsten Rohwer (32), auf die Vollmann und Götz aufgrund von Verletzungen zeitweise verzichten mussten und müssen. Die Folge ist, dass junge "Eigengewächse" wie Kevin Schulz (20) oder auch Florian Meyer (21/Mittelfeld) ins "kalte Wasser" geworfen wurden und ihre Sache gut machen. Dass selbst eine Mannschaft wie Kiel solche Ausfälle nicht problemlos wegsteckt, bewies Oberneuland. Im Mittelfeld etablierte sich der Ex-Leverkusener Mohammed Lartey (22). Dazu verdienen Tim Siedschlag (21), Alexander Nouri (29), Stephan Vujcic (23) eine Würdigung. Neuzugang Marco Stier (23) ist ebenso eine feste Größe. Bemerkenswert ist die Torgefahr der Mittelfeldakteure. Lartey war an 11 Treffern beteiligt, schoss davon 5x selber ein. Siedschlag erzielte 6 Tore und bereitete 2 vor. Nouri wiederum war ebenfalls recht effektiv, seine Ausbeute: 4 Tore, 2 Vorlagen. Diese 3 zeichnen damit direkt und indirekt für 25 der 39 Tore verantwortlich. Nachzutragen bleibt, dass im Mittelfeld Hauke Brückner (29), Hendrik Großöhmichen (23) und Matthias Hummel (24) in der Herbstrunde über Wochen zum Stamm zählten. Sie verloren erst diese Plätze durch Verletzungen und Formschwächen, dann den Anschluss. Im Angriff ragt Tim Wulff (21/7 Tore) heraus. Zuletzt spielte sich Michael Holt (23) nach vorn, zum Tor aus der Herbstrunde kamen in den letzten 4 Spielen gleich derer 5 hinzu - 3 allein gegen Altona. Als "Edel-Joker" fungiert Dmitrijus Guscinas (33), in dieser Rolle bereits 3x erfolgreich. Verstärkung im Sturm erhofft man sich von Velimir Grgic. Derzeit stellt Kiel 28 Spieler auf, mit 26,6 Jahren im Schnitt auch das älteste Aufgebot. Der SV Holstein ist absolut in der Lage ganz oben mitzuspielen.

Die Einkaufsbilanz
Wir stehen bei nunmehr 9 Neuverpflichtungen, 2 während der Winterpause. Bis auf die 2 Wechsel aus der eigenen II. Mannschaft konnten sich die "restlichen Akteure" in der Herbstrunde allesamt in die Stammformationen bringen. Auch Stier und Grgic sind unter Falko Götz erstmal gesetzt. Die Gesamtbilanz lautet also: "Sehr gut".

Das Umfeld
Der Kieler SV Holstein verzeichnet den drittbesten Zuspruch der Staffel. 3.230 Besucher zählt man im Schnitt. Den größten Run auf die Stadionkassen erlebte das Holsteinstadion zum Auftakt der Frühjahrsrunde gegen Magdeburg mit 8.250 zahlenden Besuchern, darunter allerdings auch rund 3.500 Anhänger des FCM. Gegen Altona und Oberneuland durfte Kiel zuletzt immerhin rund 3.000 Zuschauer registrieren, nachdem sich das Stammpublikum in der Herbstrunde teilweise bei etwas mehr als 2.000 bewegte. Den CFC sahen 2.300.
Das "Holstein-Stadion" wurde in der Vergangenheit vom DFB aufmerksam beobachtet und mit entsprechenden Auflagen beglückt, verbunden auch mit der Androhung dem Verein die Lizenz für die 3. und 4. Liga zu entziehen. Seit 2006 wurde einiges in die altehrwürdige Arena investiert, mit dem Ziel es im Fall des Falles relativ unkompliziert und kurzfristig zweitligatauglich zu machen. Auch hier gibt es Wünsche und Forderungen an die Stadt. Doch das Verhältnis zwischen Verein und Kommune ist nicht immer unproblematisch. Sportlich gesehen ist der KSV Holstein nach wie vor die Nr. 2 der Stadt. Die große Zugnummer ist und bleibt Handballvorzeigeverein THW Kiel. Richtig attraktiv scheint der Deutsche Meister von 1912 nur in der 2. Bundesliga zu sein. Dahin will man nun, die 3. Liga soll nur als mittelfristige Zwischenstation gelten - wie der CFC am Sonntag auf dem Weg zur Verteidigung der Tabellenführung...
24. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2008/2009
Sonntag, 29. März 2009, 13:30 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.061
Schiedsrichter: Hartmann (Ingolstadt)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC Holstein Kiel
9Tabellenposition1
28
21
1,3
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
51
23
2,2
7 (33,3%)
7 (33,3%)
Siege
Niederlagen
15 (65,2%)
2 (8,7%)
30 : 24
1,4 : 1,1
Tore
Tore pro Spiel
39 : 17
1,7 : 0,7
4:0 gegen FC Hansa Rostock II (A), VFC Plauen (A)Höchster Sieg6:1 gegen Altonaer FC 93 (A)
1:4 gegen 1. FC Magdeburg (A)Höchste Niederlage1:3 gegen FC Hansa Rostock II (A)
U-S-u-U-sDie letzten SpieleU-s-S-s-U
6 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serien14 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1141614:20
Heimspiele53116:5
Auswärtsspiele61058:15
Ligaspiele1141614:20
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord7. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC2:1 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord24. SpieltagChemnitzer FC - Holstein Kiel1:1 (1:0)
2002/2003Regionalliga Nord6. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC2:3 (1:1)
2002/2003Regionalliga Nord23. SpieltagChemnitzer FC - Holstein Kiel3:1 (2:0)
2003/2004Regionalliga Nord12. SpieltagChemnitzer FC - Holstein Kiel1:0 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord29. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC3:0 (2:0)
2004/2005Regionalliga Nord9. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC3:1 (2:0)
2004/2005Regionalliga Nord28. SpieltagChemnitzer FC - Holstein Kiel1:0 (0:0)
2005/2006Regionalliga Nord6. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC3:2 (0:1)
2005/2006Regionalliga Nord25. SpieltagChemnitzer FC - Holstein Kiel0:3 (0:1)
2008/2009Regionalliga Nord7. SpieltagHolstein Kiel - Chemnitzer FC2:1 (1:0)