Vorbericht

33. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
SC Preußen Münster
SC Preußen Münster

CFC jetzt mit gehörigem Druck gegen Verfolger aus Ostwestfalen …

von Timo Görner

… der sich in der Rückrunde schrittweise ans rettende Ufer herangekämpft hat.

Die Saison unseres Gegners bislang:

Im Gegensatz zum CFC und durchaus überraschend gut aufgrund der Probleme im Umfeld mit der Zwangspause wie Re-Start kamen die Preußen in Tritt. Aus den 5 Spielen nach dem Comeback der 3. Liga wurden 1immerhin 8 Punkte geholt, nur 1 Begegnung verloren. Damit bleiben die Hoffnungen auf den Klassenerhalt intakt.

Das es problematisch wird aufgrund der weiter schwierigen Rahmenbedingungen und Abgängen von Leistungsträgern war zu erwarten. Ziel deshalb auch: "vorzeitig sicher sein". Nichts mehr zu registrieren von den Ambitionen vergangener Jahre. 16 Punkte aus den 20 Spielen der Herbstrunde 2019 waren dennoch ernüchternd. Kurz zuvor nach Runde 17 wurden die "Regeln des Geschäfts" aktiv. Trainer Sven Hübscher war nicht mehr zu halten, das 1:3 gegen Mannheim war das vorzeitige Ende seiner kurzen Ära an der Hammer Straße. 13 Punkte waren der vorletzte Platz mit bereits 7 Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Die Startphase ganz ordentlich, mit 7 Punkten aus 4 Spielen und Platz 7. Im "Preußen-Stadion" wurden Jena (2:0) und Kaiserslautern (3:2) besiegt, dazu der Punkt bei 1860 zum 1:1. Das 0:2 in Duisburg war verkraftbar. Ab da begann die Talfahrt mit einem Negativlauf von 14 sieglosen Punktspielen. Dazu Aus im Landespokal in Runde 2 bei Regionalligist Rödinghausen n. E. mit 3:4. Lichtblicke die Remis in Unterhaching und Halle (2:2), das 1:1 gegen Braunschweig nach ordentlichem Auftritt und das noch erkämpfte 3:3 im Hinspiel. Gegen Bayern II wurden die "Preußen-Adler" schon zur Halbzeit mit 0:4 aus dem Rennen genommen. Beim Waldhof-Auftritt innerhalb 4 Minuten die Gegentore zum 1:3 kassiert. Unter Interimslösung Arne Barez gab es zumindest wieder einen Sieg, 2:0 gegen Magdeburg neben zwei weiteren Pleiten in Meppen (1:3) und gegen 1860 (0:1). Mit 5 Punkten auf Rang 16 ging es in die Winterpause, in der mit Sascha Hildmann ein drittligaerfahrener Coach und 3 Neuzugänge kamen.

Unter Hildmann ging der Trend in die positive Richtung. Enorm wichtig der Auftakt in Jena (2:1). Rückschlag trotz gutem Auftritt gegen die "Zebras" (1:4), die "Adler" blieben kämpferisch. Siege in Düsseldorf gegen Uerdingen (2:0) und gegen Rostock (1:0) wurden vermeldet, dazu die soliden Remis in Kaiserslautern (1:1), gegen Würzburg (0:0). In Köln gleiches Bild wie gegen Mannheim. 2 starke Minuten genügten Viktoria zum 2:1 nachdem der SCP zuvor den Gegner im Griff hatte. Vor der Zwangspause waren es schon 6 Punkte zum damaligen 16. aus Halle. Der SCP war einer der Vereine der vehement für einen Abbruch dieser Saison votierten, sah man die Umsetzung des DFB-Konzepts für die Fortführung als in Münster nicht umsetzbar an. Eben der HFC war dann Gegner im ersten Spiel beim Re-Start, das "Endspiel" wurde verdient mit 4:2 vor allem durch eine starke und enorm effektive 1. Halbzeit gewonnen. Auch das unglückliche 2:3 bei Bayerns II. warf nicht um. In den letzten 3 Spielen präsentierte sich die Defensive enorm stark, dafür spricht nur 1 Gegentreffer. Gegen Aufstiegsaspirant Unterhaching wurde wie gegen Halle schnell vorgelegt und der Vorsprung dann clever verteidigt, 2:1. In Großaspach und gegen Ingolstadt blieb es torlos, stand das 5-4-1 System der Westdeutschen. Auch ein Sieg gegen den FCI war drin. Im eigenen Stadion ist der Saldo mittlerweile positiv mit 6-6-5 als 9. bei 25:26 Toren. Auf Reisen ist nur Jena derzeit schlechter, stehen den 2 Siegen in Düsseldorf gegen Uerdingen und Jena 8 Niederlagen bei 20:28 Toren gegenüber. 45:54 insgesamt sprechen für Rang 16 in Offensive und Defensive.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

2 gingen, 3 kamen. Dazu gab es den Trainerwechsel.

Rechtsverteidiger Ugur Tezel (22/Berliner AK 07) wechselte in die Regionalliga Nordost, hatte in Münster keine Chance mehr. Torjäger Rufat Dadashov (28) zog es in die USA zu Zweitligist Phoenix Rising FC. Ein Abgang mit "Nebengeräuschen". Der Nationalspieler Aserbaidshans wollte weg, erzwang mehr oder weniger seinen Wechsel. Bilanz in Münster: 55 Spiele – 20 Tore und 6 Vorlagen. Er war in der Herbstrunde meist Stammspieler.

Für den erfolgreichen Abstiegskampf wurden in der Winterpause 3 Akteure verpflichtet. Für die Abwehr kam per "Leihgabe" Innenverteidiger Oliver Steurer (25/Heidenheim). Im zentralen defensiven Mittelfeld stieß Jan Löhmannsröben (29) vom insolventen FSV Wacker Nordhausen zum SCP. Mit Stürmer Marco Königs (30/Rostock) gab es einen Rückkehrer. ER spielte bereits von 2012 bis 2013 bei den Adlern, wechselte dann zum SV Wehen Wiesbaden. Er wurde bei Hansa nur selten in der Stammformation berücksichtigt.

Eine weitere Veränderung gab es beim Cheftrainer aufgrund der prekären sportlichen Situation.

Die sportliche Leitung:

Sascha Hildmann (48) übernahm das Amt am 27.12.2020 und löste Sven Hübscher (41) ab. Für ihn ist Münster die 3. Station in der 3. Liga seit Juli 2017 nach Großaspach und Kaiserslautern. Bei den Pfälzern war am 16.09.2019 Ende. Stationen als Spieler waren u. a. Saarbrücken, Aachen und Homburg. 2011 dann das Ende dieser Laufbahn bei Landesligist SV Rodenbach. Anschließend der Start als Trainer beim SC Idar-Oberstein. Co-Trainer sind Ex-Preußen-Kicker Kieran Schulze-Marmeling (31) und Louis Cordes (27). Die Keeper trainiert Milenko Gilic (48). Als Sportchef fungiert Malte Metzelder (37), teilweise Angriffspunkt im unzufriedenen Fanlager.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Maximilian Schulze Niehues (31) klare Nr. 1 vor Oliver Schnitzler (24) und Marian Prinz (20). Feste Größen in der Abwehr als Innenverteidiger sind Simon Scherder (27/2), Okan Erdogan (21), der Münsteraner Ole Kittner (32) und nach dem Wechsel in der Winterpause "Leihgabe" Oliver Steurer (25). Rechts bauen die Verantwortlichen auf Kapitän Julian Schauerte (32/3), zudem mit 8 Vorlagen stark. Links durften sich Alexander Rossipal (23) und Niklas Heidemann (25) einbringen.

In der defensiven Mittelfeld-Zentrale etablierten sich der Portugiese Kevin Rodrigues Pires (28) und Ex-Zwickauer Fridolin Wagner (22). Hier gilt mit Jan Löhmannsröben (29) ein erfahrener Akteur mit den Stationen Magdeburg, Jena, Kaiserslautern als Hoffnungsträger, konnte sich auch als Stammkader empfehlen. Nico Brandenburger (30) als Neuzugang im Sommer 2019 gelang dies nur sporadisch. Spielte nach dem Antritt von Sascha Hildmann gar keine Rolle mehr. Die Außenbahnen in diesem Bereich sind teilweise "Baustellen" geblieben. Rechts verdienen der Türke Seref Özcan (23) und Philipp Hoffmann (27) eine Erwähnung. Auf Links wiederum der Spanier Lucas Cueto (24/5), "Offensiv-Allrounder" Luca Schnellbacher (26/5), Maurice Litka (24).

Im Angriff soll vor allem Marco Königs (30) als klassischer Mittelstürmer für die notwendigen Tore zum Klassenerhalt sorgen, Bilanz seit der Rückkehr bislang: 11 Spiele – 5x Startelf - 2 Tore. Heinz Mörschel (22/6) ist mehr die "falsche 9" als hängende Spitze. Ein echter "Knipser" fehlte und fehlt dem Team, einer der Gründe für die schwierige Saison. Der zunehmend lustlose Abgang Rufat Dadashov, den Königs ersetzen soll konnte bis zum Wechsel in die USA 6 Tore beisteuern. 26 Spieler stehen im Kader, von denen bis jetzt 22 eingesetzt wurden. Alle Spiele bestritten hat Schauerte. 25,4 Jahre im Schnitt sind fast exakt der Mittelwert der Liga.

Gegen Ingolstadt begannen die Preußen mit einem defensiven 5-4-1, an dem sich die Ingolstädter die Zähne ausbissen. Denkbar das dies auch das System am Dienstag sein wird. "Hinten dicht" und vorn versuchen die entscheidenden Konter zu setzen, so kann es aussehen.

Die Einkaufsbilanz:

13 Neue kamen bis zur Winterpause, 3 danach.

Von den 13 konnten sich Okan Erdogan (VfB Oldenburg), Alexander Rossipal (Sandhausen), Julian Schauerte (bis Ende 2018/2019 KAS Eupen in Belgien), Luca Schnellbacher (VfR Aalen), Heinz Mörschel (Holstein Kiel), Seref Özcan (Berliner AK) überwiegend als Stammspieler etablieren. Erfreulich bei Erdogan und Özcan als Neuzugänge aus der 4. Liga, mit Schauerte erwies sich ein Routinier zweifellos als "guter Griff" und erfüllte die Erwartungen.

Bei den "Neuen im Winter" gelten alle 3 als gesetzt, Königs allerdings nicht immer.

Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle. Fazit: einigermaßen, das Ziel, den weiteren Substanzverlust zu stoppen oder gar umzukehren, wurde aber nicht so richtig erreicht.

Gewinner dieser Saison:

Erdogan und Özcan, die als Regionalliga-Kicker den Sprung in die 3. Liga schafften.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Jannik Borgmann (22) in der Innenverteidigung laboriert seit Anfang August 2019 an einer Zehenverletzung, kam erst zu einem Einsatz im Landespokal.

Bilanz gegen den SC Preußen Münster:

Spricht klar für unseren Gegner in diesem fast schon "Klassiker der 3. Liga" mit 25 Duellen. 14-mal blieben die Ostwestfalen siegreich, wir 6-mal. Auch an der Gellertstraße haben die Preußen knapp die Nase vorn mit 5 Siegen gegen 4 Niederlagen und 16:11 Toren. Der letzte volle Erfolg unsererseits datiert vom 11.04.2015 beim 3:2 in Münster. Dem sich 6 Pleiten hintereinander anschlossen, bis zum 3:3 im Hinspiel.

Perspektive für das Spieljahr:

Es bleibt machbar den Abstieg zu verhindern. Die Tendenz der 12 Spiele unter Sascha Hildmann ist positiv mit 19 Punkten. Vorteil: der SCP spielt noch gegen 3 direkte Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, hat dabei Zwickau und vor allem am letzten Spieltag Magdeburg zu Hause. Tipp: es entscheidet sich erst dann. Gewinnt man alle 3 dieser Spiele, reicht es.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Die Zeiten ändern sich, auch beim SC Preußen Münster. Vor wenigen Jahren noch sportlich wie wirtschaftlich viel versprechend und ein Kandidat für die Aufstiegsplätze sind die Perspektiven im Frühjahr 2020 grauer. Die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich schrittweise verschlechtert, die Angriffe auf die Tabellenspitze seit dem Aufstieg 2011 ohne Erfolg haben Spuren hinterlassen. Der Club musste jedes Jahr die Brötchen ein wenig kleiner backen. Der Stadion-Neubau bleibt das Vorhaben der Vereinsführung, ungeachtet der aktuellen Umstände oder eines möglichen Abstiegs in die Regionalliga. Ende April 2020 wurde eine Machbarkeitsstudio mit 5 verschiedenen Modellen vorgestellt, auch hier war das Büro "Albert Speer + Partner" wie beim CFC am Ball. Von 40.000 Zuschauern wie noch vor einigen Monaten ist nicht mehr die Rede, ein zweitligataugliches reines Fußball-Stadion für 20.000 Zuschauer mit ähnlicher Struktur wie an der Gellertstraße ist der Plan. Kosten je nach Variante 38 Mio. € bis 45 Mio. €. Dazu könnten eventuell noch das Nachwuchsleistungszentrum mit zwei Trainingsplätzen, neue Parkdecks und Geschäftsstelle und eine neue Stadionwache kommen. Am 13.05.2020 sollte dies Thema im Stadtrat sein. Frühester denkbarer Beginn der Baumaßnahmen wäre aktuell das Jahresende. Zuvor gibt es noch den Architektenwettbewerb, Abstimmung der Finanzierungsmöglichkeiten und die Arbeit am Bau- und Betriebsmodell. Die Stimmung im Umfeld selber ist mehr von der sportlichen Situation geprägt. Aktuell liegt der Zuspruch an der Hammer Straße bei 6.551 im Schnitt, letzte Saison waren es 7.680. Den besten Besuch gab es gegen Duisburg mit 8.903, vor 1860 mit 8.154. Beide Heimspiele gingen verloren. Das Hinspiel gegen den CFC sahen mit 5.062 die wenigsten Fußballfreunde, eines von 5 Begegnungen unter 6.000. Die Lizenz für die 3. Liga 2020/2021 wurde mit 8,0 Mio. € für das Gesamt-Budget beantragt. 3,2 Mio. € für die Profimannschaft. 4,4 Mio. € steuern die Sponsoren bei.
33. Spieltag - 3. Liga - Saison 2019/2020
Dienstag, 16. Juni 2020, 19:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Schiedsrichter: Hanslbauer (Altenberg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SC Preußen Münster
17Tabellenposition18
37
32
1,2
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
35
32
1,1
9 (28,1%)
13 (40,6%)
Siege
Niederlagen
8 (25,0%)
13 (40,6%)
46 : 50
1,4 : 1,6
Tore
Tore pro Spiel
45 : 54
1,4 : 1,7
3:0 gegen Hallescher FC (H)Höchster Sieg4:2 gegen Hallescher FC (H)
2:4 gegen SV Meppen (H)Höchste Niederlage1:4 gegen FC Bayern München II (H), MSV Duisburg (H)
s-N-n-N-nDie letzten SpieleS-n-S-u-U
4 Niederlagen in Folge
4 Spiele in Folge ohne Sieg
2 Spiele in Folge ohne eigenen Treffer
Aktuelle Serien2 Remis in Folge
3 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Sieg
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer
2 Spiele in Folge ohne eigenen Treffer

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele25561422:37
Heimspiele1243511:16
Auswärtsspiele1313911:21
Ligaspiele25561422:37
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

2011/20123. Liga2. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:2 (1:2)
2011/20123. Liga20. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC2:2 (1:0)
2012/20133. Liga2. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2012/20133. Liga21. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster2:2 (2:0)
2013/20143. Liga12. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:4 (0:4)
2013/20143. Liga31. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC3:1 (1:1)
2014/20153. Liga13. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:0 (1:0)
2014/20153. Liga32. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC2:3 (2:2)
2015/20163. Liga8. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:1 (0:0)
2015/20163. Liga27. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC3:1 (0:1)
2016/20173. Liga17. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2016/20173. Liga36. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:3 (0:1)
2017/20183. Liga17. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2017/20183. Liga36. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:2 (0:1)
2019/20203. Liga14. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC3:3 (2:2)