Vorbericht

Schwung aus Eilenburg mitnehmen für Teil 2 der "englischen Woche" mit dem …

… Bezirksderby in Auerbach. Auch der VfB verlor sein Auftaktspiel mit 2 Gegentoren. Der CFC muss sich auch hier strecken, um Zählbares aus der Kleinstadt im Göltzschtal mitzunehmen.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Endete beim Abbruch auf einem guten Rang 9, für die Vogtländer absolut in Ordnung. Saisonziel war wie jedes Jahr der vorzeitige Klassenerhalt, bei der Beendigung waren es 12 Punkte auf den 16 und auch noch 10 auf den 15. bei 1 Spiel weniger als vermutlichen ersten Abstiegsplatz nach den Absteigern aus Liga 3 und dem verpassten Aufstieg des 1. FC Lok. Man kann davon ausgehen das die fehlenden 8-9 Punkte aus den offenen 11 oder 12 Begegnungen geholt worden wären.

Der Start mit den "Berliner Wochen" wurde zunächst vermasselt. Gegen Aufsteiger Lichtenberg (0:1) wurde unglücklich verloren, bei Altglienicke (1:4) gab es den Doppelschlag zum 0:2 in Min. 10 und 18, nach 77 Minuten war alles verloren. Gegen Hertha BSC II beim bitteren 1:5 wurden die entscheidenden 4 Gegentreffer innerhalb von 20 Minuten kassiert. In Erfurt wurde ebenfalls, wenn auch knapp verloren (1:2). Der VfB erstmal mit der "Roten Laterne". Panik kam so aber nicht auf, schwierige Phasen gerade in der frühen Phase waren nicht selten für die Gelb-Schwarzen.

Es sollte dann auch aufwärts gehen. In Cottbus kam das Team eindrucksvoll zurück, schockte die Gastgeber (4:1). Sieg 2 in 3 Spielen ohne Niederlage beim FCE. Bis zur Winterpause blieben die Göltzschtaler unberechenbar. Überraschten positiv, ließen dafür aber überraschend Punkte liegen. Dennoch konnte sich im sicheren Bereich etabliert werden. Ordentlich die Auftritte gegen den späteren Staffelsieger Lok (1:1), Rathenow und Nordhausen (5:2) – damals nicht insolvent. Siege auch gegen den BAK (3:2), in Halberstadt (2:0). Ärgerlich die Pleiten in Bischofswerda (1:2), Meuselwitz (1:5). Negativer Höhepunkte die Heimschlappen im Pokal gegen Lok (1:4) und die Klatsche gegen Altglienicke (0:5) – begünstigt zumindest in der Höhe durch die Schiedsrichterleistung.

In der Winterpause konnten noch mal 3 Akteure an Land gezogen werden, gegen 2 Abgänge, die keine Rolle spielten. Für das offensive Mittelfeld kam mit Michael Schlicht (26/Zwickau) ein erfahrenerer Spieler vom Nachbarn, neben dem vereinslosen Kosovaren Albijan Kameraj (25) – zuvor beim VFC Plauen. Im Angriff war es Oliver Genausch (29) aus der Nordhäuser "Insolvenzmasse".

Für das Frühjahr 2020 galt es, den Klassenverbleib zeitnah fest zu machen. Die 4 Spiele, die es gab, zeigten den VfB wieder als "launische Diva", welche das Rennen um den Staffelsieg beeinflusste. 2 überraschende wie verdiente Siege bei Hertha BSC II (2:1) und gegen Cottbus (3:2) wurden bejubelt, auch bei Staffelsieger Lok (1:3) sich gut verkauft. Kopfschütteln dafür nach dem Saisonabschied in Rathenow (0:1). Danach blieb wochenlange Unsicherheit über den weiteren Verlauf. In der teils hitzigen Diskussion setzen sich die Gelb-Schwarzen neben Lok und Fürstenwalde für eine Fortsetzung ein – nicht mit Geisterspielen, votierten dazu pro zweigleisige 3. Liga.

Es blieb beim vorzeitigen Ende. Im eigenen Stadion wurde 6x gewonnen, 23:22 Tore verbucht. 3 reisten siegreich ab. Die sechstbeste Bilanz, damit gab es 19 der 29 Punkte zu Hause. Auf Reisen lief es fast genau umgekehrt, mit 3 Siegen gegen 8 Niederlagen (10.) 2 der 3 Dreier auf Reisen waren wie erwähnt bemerkenswert. 37:46 Tore insgesamt sprachen für eine anfällige Defensive als drittschlechteste der Liga. Hier "hauten die Niederlagen gegen Meuselwitz, Hertha BSC II, Altglienicke rein".

Delegierungen für diese Saison bislang:

Es gab 7 Abgänge und 3 Neuzugänge.

In der Abwehr verließ Marcel Baude (30) den VfB nach 1 Jahr wieder. Tendenz: Rückzug aus dem Fußball der oberen 4 Ligen. Albert Löser (24) ging in die II. aus beruflichen Gründen, kehrte aber vor wenigen Tagen wieder zurück. Niklas Jeck (24) musste vorerst zum "Verleiher" nach Aue zurück, ihn hätte man gerne noch 1 Jahr behalten. Wie auch im defensiven Mittelfeld Paul Horschig (20). Der Bosnier Amer Kadric (25) wechselte nach Meuselwitz, entschied sich wegen der Vollprofi-Bedingungen dafür. Routinier Daniel Tarczal (35) zog es zurück in seine tschechische Heimat, als Co-Trainer der U19 beim 1.FK Pribram und damit zu seinen Wurzeln.

Das die Abgänge, die nach der abgelaufenen Saison relevant sind. Speziell Kadric und Tarczal wurden bedauert. Bei Jeck und Horschig gab und gibt es noch Bemühungen für eine weitere Ausleihe oder feste Verpflichtung, was bei Marcin Sieber ja gelang.

Marius Kuhl (19/Aue) kam für das Tor. Niclas Kubitz (19) in der Mittelfeld-Zentrale spielte in der A-Jugend der SG Dynamo Dresden. Dort mit 15 Spielen und 5 Vorlagen in der Bundesliga. Er zog 2017 aus der U17 des CFC zur SGD. Der Lette Aleksandrs Guzlajevs (23) ist Linksaußen. Wechselte ein paar km westlich vom Erzrivalen Plauen. Bei den Spitzenstädtern Stammspieler in der Oberliga Nordost Süd mit 3 Toren.

Die sportliche Leitung:

Sven Köhler (54) geht in seine 3. Saison als Chef der 1. Mannschaft, erreichte in den bisherigen Spielzeiten Platz 9. Der VfB ist mit der Arbeit unseres Ex-Spielers und Ex-Trainers sehr zufrieden, er kommt auch im Umfeld an. Der Vertrag wurde Mai 2020 unbefristet verlängert. Ihm zur Seite steht Bernd Richter (62), seit 10 Jahren Co-Trainer und ebenfalls mal Himmelblau. Dazu mit Uwe Kramer (43) ein bekannter Ex-Kicker aus Auerbach mit den Stationen Zwickau, Aue, FC Sachsen Leipzig und zuletzt VfB.

Volkhardt Kramer (62) ist seit nunmehr über 14 Jahren der Manager und sportliche Leiter, bekannt und hervorragend vernetzt in der Region. Inhaber einer Sport-Marketing-Agentur und der Fußballschule im Waldpark Grünheide bei Auerbach. Für den VfB im Grunde nicht zu ersetzen.

Das Kollektiv:

Im Tor ist Stefan Schmidt (31) weiter die klare Nr. 1. Als Reserve stehen mit Maximilian Schlosser (21) und Neuzugang Marius Kuhl (19) zwei Keeper aus der Auer Nachwuchsabteilung bereit.

In der Innenverteidigung bleibt Philipp Müller (28) feste Größe, seit über 6 Jahren beim VfB. Marcin Sieber (24) ist ebenfalls Faktor in diesem Bereich. In Bautzen gegen den BFV begann Eric Träger (22). Letzte Saison nur sporadisch berücksichtigt. Chris Schuster (20) ist "Perspektivspieler". Auf der linken Seite steht der Russe Alexander Morosow (28) zur Verfügung, zum Auftakt "Gelb-Rot"-gesperrt. In der Vorsaison mit 5 Vorlagen. Auf Rechts konnte sich über die Rückkehr von "Eigengewächs" Albert Löser (24) gefreut werden, vor 5 Jahren aus der U19 befördert. Maximilian Schmidt (20) übernahm diesen Part am letzten Wochenende. Gegen den CFC kann Löser wieder die Option werden. Mögliche Viererkette damit gegen uns: Löser – P. Müller – Sieber – Morosow.

Im defensiven Mittelfeld sind Hendrik Wurr (24), schon erwähnter Maximilian Schmidt, die Nachwuchsspieler Moritz Seidel (17), Niclas Kubitz (19) sowie Andre Herold (25) einsetzbar. Moritz Seidel ebenfalls ein "Eigengewächs" aus der recht soliden VfB-Nachwuchsabteilung mit Praxis im CFC-Nachwuchs. Die rechte Außenbahn kann Pascal Sauer (20) bedienen, zentral offensiv als "10er" ist Michael Schlicht (26) der Hoffnungsträger und potentielle Stammkader.

Solide besetzt der Sturm. Auf Linksaußen stehen Aleksandrs Guzlajevs (23) und Kapitän Marcel Schlosser (33) bereit. Guzlajevs soll hier die Möglichkeiten erhöhen. Marcel Schlosser war letzte Saison an 13 Toren beteiligt, traf 5-mal. Ist der Mentalitätsspieler und "Kopf der Mannschaft". Mittlerweile auch Coach im Nachwuchs. Zweiter Fixpunkt ist Torjäger "MPZ#33" Marc-Philipp Zimmermann (30), beeindruckend mit 16 Toren 2019/2020. Ebenso seine Gesamtbilanz beim VfB: 104 Spiele – 59 Tore + 13 Vorlagen. Thomas Stock (27) ist auch eine Option, 5x im Vorjahr erfolgreich. Yannic Voigt (17) und Jan Luderer (19) sind eigene Talente, von denen Voigt in Bautzen auflief und sich gut präsentierte. Er kehrte 2017 aus Aue ins Vogtland zurück, war schon in der F-Jugend in Falkenstein herausragend.

Trotz der genannten Abgänge hat der VfB nach wie vor einen guten Kader am Start. Spieler wie Stefan Schmidt, Schlosser, Zimmermann, Schlicht haben schon höherklassig gespielt und gelten in der 4. Liga als Spitzenkräfte. Dazu kommen die regionalligaerfahrenen Akteure und die vielversprechenden Talente.

22 Spieler stehen im Team, 19 Feldspieler. Zahlenmäßig eher kleiner, 24 Jahre im Schnitt liegen unter dem CFC mit seinen 24,9.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

In der Innenverteidigung fehlt vermutlich Eric Träger (22), er zog sich im ersten Spiel in Bischofswerda einen offenen Nasenbeinbruch zu.

Die aktuelle Saison bislang:

Begann fast schon "traditionell" mit einer Niederlage, zum dritten Mal in Folge. Diesmal mit 0:2 in Bautzen gegen Bischofswerda nach frühem 0:1 in Min. 2 durch einen berechtigten Elfmeter, den man kurz danach fast ausgeglichen hätte, Zimmermann traf aber nur die Latte. Nach 39 Minuten wurde die Lage schlechter, machten die Gastgeber das 2:0. In der Halbzeit 2 wurde das Anrennen Richtung "Schiebock"-Tor nicht belohnt, kam man aber auch kaum ernsthaft gefährlich "in die Box". Ein drittes Tor der Ostsachsen war auch möglich. Ein erneut verpatztes erstes Spiel wie zuvor gegen den BFC Dynamo und Lichtenberg 47. 3 Tage nach dem CFC-Gastspiel geht es nach Rathenow, dann kommt Cottbus. Ein Fehlstart wie letzte Saison mit 4 Niederlagen soll diesmal unbedingt verhindert werden.

Perspektive für das Spieljahr:

Trotz der Abgänge hat der VfB das Potential, den vorzeitigen Klassenerhalt wieder zu schaffen. Um wieder einstellig zu bleiben, sind aber wohl noch 2,3 Neuzugänge möglich, die schnell weiterhelfen. Oder es gelingt Jeck und Horschig zu behalten. Fallen Eckpfeiler wie Schmidt, Schlosser, Zimmermann, Sieber länger aus, kann aber auch knallharter Abstiegskampf bis zum Ende drohen.

Die Bilanz gegen den VfB Auerbach:

Auf Punktspielebene sieht es sehr gut aus, ist der CFC gegen die Nr. 1 des Vogtlandes unbesiegt. In 6 Partien konnten wir 3x gewinnen. Zweimal hieß es 0:0, einmal wurde ein 2:0 an der Gellertstraße noch verspielt. In der Aufstiegssaison 2017/2018 urde siegte der CFC in Chemnitz mit 2:1, in Auerbach dann sorgten Bozic und Pelle Hoppe mit Geniestreich kurz vor Ende für das 2:0.

Im Sachsenpokal taten sich die Himmelblauen schwerer. Kamen 3x weiter, flogen aber an den Reformationstagen 2006 und 2018 aus dem Rennen.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Für das Spiel am Mittwoch gibt es ein Wiedersehen mit der alten Videowand aus dem Stadion – An der Gellertstraße. Teil des Konzepts zur Nutzung des Stadions auch für andere Veranstaltungen und finanziert von einem ehemaligen langjährigen Sponsor des CFC mit Engagements auch im vogtländischen Sport. Seit dem 11.02.2020 trägt das kleine Stadion mit englischem Charakter den schwungvollen Namen "Arena zur Vogtlandweide" mit Bezug auf einen der Hauptsponsoren des VfB, welcher dem Regionalligisten seit vielen Jahren zur Seite steht. Der Club arbeitet weiter fleißig an der Modernisierung und Erweiterung der Spielstätte, die Stahlrohrtribünen aus dem Zwickauer Sportforum "Sojus" werden die neue Stehplatztribüne zwischen Hauptstadion und Kunstrasenplatz am Haupteingang bilden.

Letzte Saison lag der Zuspruch zu den Heimspielen im Schnitt bei 666, leichter Anstieg zu den 601 2018/2019. Den besten Besuch verursache das Gastspiel gegen den Lok Leipzig (1.280) und das bislang letzte Heimspiel 2020 gegen Cottbus (1.180). Das wenigste Interesse brachte Altglienicke mit 410, ansonsten kristallisierte sich ein Stamm von etwas unter 500 heraus. Für das Heimspiel gegen den CFC sind 1.000 zugelassen, 300 Tickets gingen nach Chemnitz. Auch hier müssen entsprechende Auflagen beachtet werden, die von Vereinsseite auch sehr genau umgesetzt werden.

Auch in der Saison 2020/2021 tritt der VfB mit einer reinen Amateurmannschaft an. Die Spieler verdienen ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit neben dem Fußball, studieren oder absolvieren eine Berufsausbildung wie Marcel Schlosser und Marc-Philipp Zimmermann. Mehrere Akteure sind bei Sponsoren angestellt, die durch die Umstände der Corona-Krise entsprechend betroffen waren. Ziel bleibt der Erhalt der 4. Liga für Auerbach, kein leichtes Unterfangen in dieser Liga. Ambitionen für die 3. Liga sind verständlicherweise kein Thema.