Vorbericht

36. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:2
SC Preußen Münster
SC Preußen Münster

Der letzte Gast aus dem Westen der Republik …

von Timo Görner

… für hoffen wir mal nicht viele Jahre. Ein Gast, der 2011/2012 der erste Heimgegner in der 3. Liga nach dem Aufstieg war. Ein Kreis schließt sich, möchte man meinen.

Die aktuelle Saison unseres Gegners:

"Nichts erreicht, nur verhindert.", könnte man meinen. Der Klassenerhalt wurde bereits nach dem 32. Spieltag fest gemacht, die Ambitionen in Münster sind bekanntermaßen aber andere. Dabei begann es gut, aus den ersten 3 Spielen wurden 7 Punkte geholt und gegen Meppen (3:0) überzeugt. So lief es aber nicht weiter, die Westdeutschen gerieten Schritt für Schritt in den Tabellenkeller. 7 sieglose Spiele in Folge in der Liga schlossen sich an, dazu kam das frühe Aus im Landespokal in Runde 1 allerdings auch bei Pokalverteidiger und Spitzenreiter Paderborn (1:3). Im "Preußen-Stadion" gab es gleich 3 Niederlagen gegen Bremen II, Magdeburg (je 0:1) und Zwickau (0:2). Auswärts wurde in Jena und erneut Paderborn verloren. So wurde aus Platz 5 mit Aussicht nach weiter oben Rang 19 in der Abstiegszone mit mageren 9 Punkten aus 10 Spielen. Die Talfahrt konnte bis zum Hinspiel am 24.11.2017 nicht gestoppt werden, dafür war 1 Sieg ausgerechnet im Derby gegen Osnabrück (4:1) zu wenig. Schatten warfen die Auftritte in Wiesbaden beim 2:6 und Halle beim 0:3. Für den CFC sollte es noch mal reichen (1:0), die berühmte Initlialzündung blieb aber aus. Großaspach sollte mit dem 4:1 an gleicher Stelle Trainer Benno Möhlmann endgültig aus dem Rennen werfen. Erst 4 Siege in den 19 Spielen wurden verbucht, vor allem die Offensive war mit 18 Treffern ausbaufähig. Marco Antwerpen übernahm für Möhlmann, die einzige personelle Veränderung. Spiel 1 mit ihm misslang in Meppen (0:2), danach ging es deutlich aufwärts mit 3 Siegen in Folge, wobei die Abteilung "Attacke" mit 10:2 Toren überzeugen konnte. Wichtig vor allem die Siege gegen Erfurt (5:0) und in Bremen mit dem 4:2 nach 0:2-Rückstand. Der Befreiungsschlag war gelungen, Münster kein echtes Spitzenteam aber mit genug Punkten, um frühzeitig zumindest sportlich ruhig agieren zu können. 2018 sind die "Preußen-Adler" noch ohne Heimniederlage, gelangen Siege ohne Gegentore gegen Erfurt, Rostock, Wehen Wiesbaden, Unterhaching. Auswärts lief es nicht ganz so gut, neben den Pleiten in Magdeburg, Zwickau, Karlsruhe durfte dafür aber in Osnabrück (1:0) beim erneuten Derby-Sieg gefeiert werden. Zu Hause sind die Preußen im Mittelfeld zu finden, 8 Spiele stehen gegen 4 Niederlagen als 11.. Ebenso als Gastgemeinschaft. Bei 42:44 Toren insgesamt haben 13 Teams mehr erzielt, die Defensive belegt immerhin Rang 8.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Keine für die laufende Saison, aber bereits 3 für die kommende Spielzeit. Für die Abwehr wird Dominik Lanius (21) vom FC Viktoria Köln, aktuell Tabellenzweiter der Regionalliga West kommen. Dazu Niklas Heidemann (23/Wuppertaler SV). Im Angriff wurde der ehemalige Nationalspieler Aserbaidschans Rufat Dadashov (26) vom BFC Dynamo verpflichtet als Topstürmer der 4. Liga mit 25 Toren in 25 Spielen. Berüchtigt allerdings auch für seine Provokationen und Unsportlichkeiten.

Der Trainer:

Im Hinspiel hatte noch Benno Möhlmann das Sagen, im Rückspiel Marco Antwerpen (46), der die Mannschaft am 12.12.2017 damals auf Rang 16 in höchster Abstiegsgefahr übernahm. Letzte Station als Kicker war eben der SCP bis Ende der Saison 2007/2008 in der damals viertklassigen Oberliga Westfalen. Zuvor u. a. Rot-Weiß Essen und Fortuna Köln. Unter ihm arbeiteten sich die Preußen in den gesicherten Bereich vor, Bilanz: 15 Spiele – 8 Siege – 3 Remis – 4 Niederlagen bei 24:16 Toren. Sein Vertrag läuft noch bis 30.06.2019. Sein Co-Trainer ist der Türke Kurtulus Öztürk (38).

Das Kollektiv:

Im Tor kamen wie beim CFC 2 Akteure zum Einsatz mit Nils Körber (21) und Maximilian Schulze Niehues (29). In den letzten 14 Spielen hatte Schulze Niehues die Nase vorn, der gegen Erfurt am 30.01.2018 für den verletzten Körber zur Halbzeit kam. Seitdem gesetzt ist. Nr. 3 ist Luis Klante (19). In der Abwehr gelten in der Innenverteidigung Sebastian Mai (24/1), Lion Schweers (22/1), Ole Kittner (30/2), Simon Scherder (25) als die wichtigen Spieler. Auf Rechts war der Franzose Stéphane Tritz (31) bis zur Winterpause gesetzt, seitdem kaum noch berücksichtigt. Ein Verlierer des Trainerwechsels. Die Zeichen stehen auf Abschied. Auf Links war bis zur Winterpause Fabian Menig (24) der Eckpfeiler, rückte danach ins Mittelfeld. Jeron Al-Hazaimeh (26/2) schaffte hier zu Beginn der Frühjahrsrunde 2018 öfters den Sprung in den Stamm. Gegen Halle begann Münster wie mehrmals in dieser Saison als Dreierkette mit Schweers - Kittner – Scherder. Mit 5 Toren ist Scherder einer der torgefährlichsten Defensivakteure dieser Liga. Fixpunkt im Mittelfeld ist in der Zentrale der Deutsch-Italiener Michele Rizzi (30) bei 5 Treffer und 3 Vorlagen. Im defensiven Mittelfeld konnte Sandrino Braun (29) vom Wechsel auf der Trainerbank profitieren, unter Antwerpen feste Größe. Dazu kommt der angesprochene Menig auf der rechten Außenbahn. Gegen Halle "Gelb gesperrt", wurde er von Philipp Hoffmann (25) vertreten, Konkurrent auf dieser Position. Auf Links feierte der zuvor monatelang verletzte Benjamin Schwarz (31) in den letzten 3 Begegnungen sein Comeback als Stammspieler. Im Angriff verfügen die Gäste wie der CFC über ein erfolgreiches Duo mit dem Italiener Adriano Grimaldi (27) und dem Polen Martin Kobylanski (24). Grimaldi liegt knapp vorn mit 11 Treffern zu Kobylanski, der auf deren 10 kommt und 7 Vorlagen lieferte. Tobias Rühle (27/2) ist die Nr. 3. Mit Moritz Heinrich (20/1) und Tobias Warschewski (20) kämpfen zwei "Jungspunde" um ihren Durchbruch. Warschewski stieg zur Vorsaison aus der A-Jugend auf, Heinrich kam im Sommer 2017 von Zweitligaabsteiger 1860 München. 26 Spieler stehen im Kader, wie beim CFC. Mit 24,4 Jahren der drittjüngste der Liga.

Das Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

In der Abwehr fehlt Sebastian Mai (24) seit der Winterpause aufgrund einer Zerrung in der Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur. Im Mittelfeld pausiert Danilo Wiebe (24/Außenbandanriss) seit Mitte Februar, dazu Michele Rizzi (30/Sehnenanriss).

Die Einkaufsbilanz:

9 Neuzugänge waren gekommen. Im Tor war "Leihgabe" Nils Körber (Hertha BSC) bis kurz nach der Winterpause die Nr. 1, flog dann nach Verletzungspause aus dieser Position. Der einzige gelernte Abwehrspieler Fabian Menig (SC Freiburg, ausgeliehen an den VfR Aalen) konnte sich durchsetzen, erst auf seiner Position als Rechter Verteidiger, dann im Mittelfeld. Der Rest setzte sich letztendlich nicht durch, allerdings waren 6 der Neuen 20 Jahre und jünger, 3 aus der eigenen A-Jugend. Fazit: viel mehr war nicht zu erwarten. Namhafte, erfahrene Kicker wie in den Jahren davor waren aufgrund der mittlerweile limitierten finanziellen Verhältnisse nicht möglich.

Gewinner der Saison bislang:

Martin Kobylanski spielte sich ins Interesse von Vereinen der 2. Bundesliga, könnte den Sprung nach dieser Saison schaffen.

Bilanz gegen den SC Preussen Münster:

Bislang fanden 23 Spiele statt, davon konnten die Preußen 13 für sich entscheiden gegen 5 Siege für den CFC. An der Gellertstraße ist der Saldo ausgeglichen mit je 4 vollen Erfolgen. Am 11.04.2015 gelang uns der letzte Dreier mit dem 3:2 in Münster, es folgte eine "schwarze Serie" von aktuell 5 Niederlagen in Folge bei 1:9 Toren. Das letzte Tor für unsere Farben gelang dabei Daniel Frahn am 27.02.2016 beim 1:3 in der Domstadt.

Das Umfeld:

Die sportliche Stagnation seit 2012/2013 mit dem starken 4. Platz bzw. Abwärtstrend mit Rang 6, 8, 9, 10 und derzeit 12 hat für Unzufriedenheit im Umfeld gesorgt, von der angestrebten Rückkehr in die 2. Bundesliga hat man sich mehr und mehr entfernt. Zeitweise drohte sogar der Absturz in die Regionalliga. Dazu kamen die Probleme beim Stadionneubau und wirtschaftliche Probleme. Der Zuspruch auf den Rängen war in den letzten nun fast 4 Jahren rückläufig, aktuell liegt man bei 6.705 im Schnitt zu 7.080 - 7.222 - 9.136 davor. "Zahltag" diese Saison erwartungsgemäß das Derby gegen Osnabrück mit 9.313, Meppen sahen auch sehr gute 9.130. Das "Abschiedsspiel" von Benno Möhlmann auf dem Tiefpunkt gegen Großaspach wollten nur 4.841 sehen. Wirtschaftlich sah es schon mal besser aus, die Zahlen auf der Mitgliederversammlung Mitte Dezember 2017 waren ernüchternd und alarmierend. Für 2016/2017 wurde erneut ein Minus verbucht, zum 3. Mal in Folge und diesmal von 1,07 Mio. €. Das gesamte Minus erhöhte sich damit auf 3,128 Mio. €. Eine Insolvenz wurde aber nicht als mögliches Szenario angesehen. Laufende Verbindlichkeiten von 1,506 Mio. € wurden durch Funktionäre mittels Darlehen gestemmt. Die Ursachen der Probleme wurden bei den niedrigeren Einnahmen an Zuschauern und TV-Geldern ausgemacht, dazu 404.000 € Ausgaben für die außergerichtliche Einigung mit einem Sponsorenbetreuer. Stirnrunzeln verursachte aber vor allem der Minderbetrag bei den Sponsoren von 305.000 €. Als Lösung für die zunehmenden Probleme wurde die Ausgliederung der Profiabteilung für den Einstieg externer Investoren gesehen, Mitte Januar 2018 dann auch beschlossen. Ende Februar 2018 erfolgte dann auch die Zustimmung des DFB zur GmbH & Co. KG. Unter dieser Gesellschaft sind damit die 1. Mannschaft sowie U 23, U 19, U 17 eingegliedert. Gegen den Willen großer Teile der Fanszene, besonders auf Ultra Seite. Anfang April dann auch Fortschritte beim Stadionneubau. Als Standort wurde nun Bösensell der Gemeinde Senden ausgemacht, 12 km von Münster entfernt. Eine Investorengruppe will dafür 25 – 28 Mio. € bereitstellen. 35.000 Zuschauer sollen dann dort Platz finden, in der Regionalliga wären solche Pläne kaum vermittelbar gewesen.
36. Spieltag - 3. Liga - Saison 2017/2018
Sonntag, 29. April 2018, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.915
Schiedsrichter: Osmanagic (Stuttgart)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SC Preußen Münster
18Tabellenposition12
30
35
0,9
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
45
35
1,3
8 (22,9%)
21 (60,0%)
Siege
Niederlagen
12 (34,3%)
14 (40,0%)
45 : 68
1,3 : 1,9
Tore
Tore pro Spiel
43 : 46
1,2 : 1,3
5:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (A)Höchster Sieg5:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (H)
1:6 gegen VfL Osnabrück (A)Höchste Niederlage2:6 gegen SV Wehen Wiesbaden (A)
N-N-s-N-uDie letzten SpieleS-n-S-s-N
2 Spiele in Folge ohne SiegAktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele23551318:32
Heimspiele1143410:14
Auswärtsspiele121298:18
Ligaspiele23551318:32
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

2005/2006Regionalliga Nord3. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC2:1 (2:0)
2005/2006Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:1 (0:0)
2011/20123. Liga2. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:2 (1:2)
2011/20123. Liga20. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC2:2 (1:0)
2012/20133. Liga2. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2012/20133. Liga21. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster2:2 (2:0)
2013/20143. Liga12. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:4 (0:4)
2013/20143. Liga31. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC3:1 (1:1)
2014/20153. Liga13. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster1:0 (1:0)
2014/20153. Liga32. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC2:3 (2:2)
2015/20163. Liga8. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:1 (0:0)
2015/20163. Liga27. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC3:1 (0:1)
2016/20173. Liga17. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
2016/20173. Liga36. SpieltagChemnitzer FC - SC Preußen Münster0:3 (0:1)
2017/20183. Liga17. SpieltagSC Preußen Münster - Chemnitzer FC1:0 (0:0)