Vorbericht

37. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
VfB Auerbach
VfB Auerbach
1:4
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Sag beim Abschied leise "Servus" …

von Timo Görner

… denn mit dem Heimspiel gegen uns verabschiedet sich der VfB Auerbach vorerst aus der Regionalliga. Für die reisenden CFC-Fans noch mal Gelegenheit, das kleine schmucke Stadion im Nordwesten der Stadt zu besuchen und sich den leckeren überregional bekannten Nudeltopf schmecken zu lassen.

Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:


Endet mit dem Abstieg nach 10 achtbaren Jahren in der Viertklassigkeit. Ein Puzzle aus nicht kompensierten Abgängen, Verletzungsproblemen und defensiver Anfälligkeit. Guten Auftritten gegen starke Mannschaften standen viele Punktverluste und enttäuschende Spiele gegen direkte Mitkonkurrenten gegenüber.

Die Startphase fast schon gewohnt schlecht, 4 Niederlagen mit Cottbus (0:5) als Tiefpunkt. Signifikant die Abwehrschwäche mit 15 Gegentoren. Gegen Eilenburg wurde der Rückstand etwas glücklich zum Sieg gedreht. Kein Auftakt zur Trendwende, der VfB kassierte 3 weitere Pleiten in der Liga. Ging in Halberstadt (1:7) unter, verlor das triste Keller-Duell gegen Meuselwitz und flog aus dem Sachsenpokal in Markkleeberg.

Bis zur Winterpause gelang der Absprung aus dem Keller nicht. Trotz Nachbesserungen am Kader. Der VfB setzte Lichtblicke, blieb auswärts meist Punktelieferant. Überraschende Heimsiege gegen Hertha II (3:2) und Luckenwalde (1:0) ließen hoffen, ebenso das 1:1 bei Lichtenberg und Chemie. Auch gegen Lok und Babelsberg mit nur knappen Niederlagen wurde sich gut verkauft. Es blieben großen Lücken vor dem eigenen Tor. Neben den Schlappen beim BFC und dem 0:4 gegen TeBe blieb vor allem das 3:3 gegen Rathenow nach 3:0 in Erinnerung.

Das Ziel Klassenerhalt blieb, bei unklarer Anzahl der Absteiger. Die ersten Spiele waren defensiv ein Fortschritt. Vor allem gegen starke Gegner. Bei Lok (0:1) wurde nur knapp verloren, beim BAK ein 0:0 erreicht. Wichtig auch das torlose Remis in Eilenburg. Das "6-Punkte-Spiel" gegen Fürstenwalde zeitige das 3:1 und Aufbruchsstimmung. Eben nach Siegen folgten "kalte Duschen". Halberstadt demontierte den VfB wenige Tage danach in Auerbach (5:2). Rekordsieg gegen Schlusslicht Tasmania (9:1), Punktgewinne gegen Altglienicke und in Babelsberg. Aufbäumen vor der Schlussphase.

Mitentscheidend das 2:4 in Rathenow im "Abstiegs-Endspiel". 6 Tage nach dem starken 2:2 gegen den Staffelsieger aus Berlin mit zweimaliger Führung. Besiegelt wurde der Abstieg gegen Jena, weitere 4 Gegentreffern zu den 88. Damit stellen die die Vogtländer die zweitschlechteste Abwehr der Liga. Offensiv sind 44 Treffer hingegen ligatauglich, 5 haben weniger. Heimstärke war nicht zu vermelden, nur 3 erfolgloser. Nur 5 Zähler aus 18 sieglosen Gastspielen sind ungenügend.

Delegierungen seit dem Hinspiel:


Es gab keine Veränderungen nach dem Duell im November 2021.

Die sportliche Leitung:


Sven Köhler (56) ist auch im Rückspiel der Chef und bleibt dies in der Oberliga. Sein Vertrag läuft noch bis 30.06.2024. Auch die beiden Co-Trainer Bernd Richter (64) und Uwe Kramer (45) bleiben an Bord. Ex-CFC-Keeper Daniel Fröhlich (49) kümmert sich um die Torhüter.

Das Kollektiv:


Im Tor war Stefan Schmidt (33) die klare Nr. 1 vor Maximilian Schlosser (23) und Marius Kuhl (21).

Als Innenverteidiger vertrauten die Trainer meist auf Marcin Sieber (26/4) und Johann Weiß (25/1). Mit Philipp Müller (29/1) fiel hier ein Eckpfeiler der letzten Jahre wochenlang wegen Verletzung aus und kam danach auch nicht mehr so richtig in die Gänge. Ein Grund für die Abwehrprobleme. Auch der Ausfall von Sempastiano Giaouplari (27) ab April, einer Herbst-Nachverpflichtung, fiel ins Gewicht. Als Alternative gibt es mit Moritz Seidel (19) einen Akteur aus dem Nachwuchs. Problematisch Links mit 2 jungen Spielern. Der Libyer Mohand A. Almansori (20) kam Mitte August 2021, wurde ab Mitte Oktober Stammkader. Konnte durchaus positiv agieren, war aber letztlich auch mit dem Abstiegskampf in der einen oder anderen Begegnung überfordert. Veit Kramer (18) als Nr. 2 blieb fast immer bei kurzen Einsätzen. Rechts konnte sich Niclas Kubitz (21) etablieren, aber ohne Torbeteiligung.

Die "6er" Position war eine der Baustellen im Team. Eric Stiller (20) war nicht der erhoffte Aktivposten, kam zumindest auf 2 Vorlagen. Auch der Kroate Di Mateo Lovric (22/1) bot schwankende Leistungen. Einzig Maximilian Schmidt (22) blieb Fixpunkt, sammelte viele Gelbe Karten – 12. Zudem mit Pech beim Eigentor gegen den BFC als Innenverteidiger. Einer der Lichtblicke auf der zentralen offensiven Position der Tscheche Ondrej Brejcha (28), immerhin mit der Bilanz von 5 Toren und Vorlagen.

Im Angriff konnte der Grieche Michail Fragos (31) auf Rechtsaußen überzeugen. Solide Quote mit 10 Toren in 24 Einsätzen. In den letzten 10 Spielen mit 8 Toren. Gesetzt in der Mitte weiter Marc-Philipp Zimmermann (32/11), immer noch Topstürmer in Liga 4. Ganz wichtig sein Verbleib. Klar vor dem Tschechen Tomas Kepl (22/1). Thomas Stock (29) als hängende Spitze war keine Option, verletzungsbedingt. Auf Linksaußen spielte der Lette Aleksandrs Guzlajevs (24/4) gut, möglich, dass er in der 4. Liga bleibt. Dahinter kamen der Syrer Sarwar Osse (20/1) und Nico Donner (23).

Alles in allem kein so schlechtes Aufgebot. S. Schmidt, Sieber, Zimmermann, Fragos, Guzlajevs, Brejcha, P. Müller sind ordentliche bis sehr gute Viertliga-Akteure. Das Problem war das Gefälle innerhalb des Teams bzw. die schwankenden Leistungen der Spieler dahinter.

Einkaufsbilanz:


17 Neuzugänge gab es bis heute. Mehrere davon wie bekannt im Herbst.

Von denen konnten sich Johann Weiß (Fürstenwalde), Mohand A. Almansori (Zwickau U19), Sempastiano Giaouplari (Diagoras Stefanovikiou/Griechenland), Ondrej Brejcha (FC Slavoj Vysehrad/Tschechien), Di Mateo Lovric (NK Junak Sinj/Kroatien), Michail Fragos (PAEEK FC/Zypern) meistens oder fast immer als Stammspieler empfehlen.

Fragos war sicher die beste Verpflichtung. Insgesamt aber zu wenig Erfolg bei den Neuen. Wobei es immerhin 5 Spieler aus der eigenen U19 gab sowie 2 weitere aus anderen A-Jugend-Teams.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Innenverteidiger Sempastiano Giaouplari (27) wird auch am Sonntag fehlen, der Grieche zog sich am 01.04.2022 bei Hertha BSC II einen Kreuzbandriss zu. Ob er noch mal für den VfB auflaufen wird, fraglich. Sein Vertrag endet am Saisonende.

Perspektive für das Spieljahr:


Heißt Abstieg nach 10 ordentlichen Jahren als reine Amateurmannschaft in der Regionalliga.

Die Bilanz gegen den VfB Auerbach:


15 Spiele gab es bis heute, von denen wir 9 gewinnen konnten und nur deren 3 verloren. 2 davon im Pokal. In der Liga siegte der VfB nur 1-mal, am 2. Spieltag 2020/2021 mit 2:1 im eigenen Stadion.

In Auerbach feierte der CFC in Liga und Pokal immerhin schon 6 Siege, den letzten am 03.04.2019. Also vor etwas mehr als 3 Jahren mit einem 2:0 und dem feinen Treffer von Pelle Hoppe kurz vor Ende zur Entscheidung. Es fielen aus unserer Sicht 30:13 Tore.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Der Abstieg ist für den VfB Auerbach Enttäuschung und Niederlage, aber auch kein Genickbruch. Die Planungen für die Oberliga hatten schon vor Jena begonnen. Das Ziel ist klar und heißt "Wiederaufstieg". Aber ohne wirtschaftliche Risiken. Ein kleiner Trost bleibt den Gelb-Schwarzen, in der nächsten Spielzeit gibt es nach 7 Jahren wieder das Vogtland-Derby gegen den VFC Plauen. Ein Duell, das bei der Premiere im Spätsommer 2002 stattliche 2.900 Zuschauer ins VfB-Stadion lockte. Zuschauerzahlen, an die man selbst gegen die Traditionsvereine seit Jahren nicht mehr rankam.

Diese Spielzeit kamen im Schnitt 550 zu den Begegnungen in die "Arena zur Vogtlandweide". Den größten Andrang gab es gegen den 1. FC Lok mit 990 Fußballfreunden. Den 9:1-Kantersieg gegen Mitabsteiger Tasmania wollten hingegen nur 250 sehen. Gegner wie Lok, Jena oder den CFC wird es kommendes Jahr nicht geben. Zumindest ein Wiedersehen mit den Kontrahenten aus der Oberlausitz mit Neugersdorf und Bischofswerda sowie Wacker Nordhausen. Wenn es sportlich sehr gut laufen sollte, wird sich der Zuspruch kaum stark nach unten verändern.

Im Umfeld gab es in den letzten Wochen mehrere Veränderungen. Die Geschäftsstelle wurde aus dem Firmensitz der Kramer-Sport Marketing GmbH im Ortsteil Sorga am anderen Ende der Stadt ins VfB-Stadion am Bienenweg verlagert. Neuer Geschäftsführer ist ab 01.07.2022 Michael Stöhr-Gäbler (37). Seit vielen Jahren schon beim VfB, u. a. als Nachwuchsleiter. Vorgänger ist dann "Mr. VfB Auerbach" Volkhardt Kramer (70). Seit 1973 beim Noch-Regionalligisten. Erst als Spieler, später Geschäftsführer und Sportchef. Er zieht sich auf den Posten des Marketingchefs zurück, wird sich um Sponsoren und seine Firma kümmern.
37. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Sonntag, 08. Mai 2022, 13:00 Uhr
Arena zur Vogtlandweide, Auerbach
Zuschauer: 902
Schiedsrichter: Ostrin (Eisenach)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

VfB Auerbach Chemnitzer FC
19Tabellenposition6
23
36
0,6
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
66
36
1,8
5 (13,9%)
23 (63,9%)
Siege
Niederlagen
18 (50,0%)
6 (16,7%)
44 : 88
1,2 : 2,4
Tore
Tore pro Spiel
58 : 36
1,6 : 1,0
9:1 gegen SV Tasmania Berlin (H)Höchster Sieg5:1 gegen VfB Auerbach (H)
1:7 gegen VfB Germania Halberstadt (A)Höchste Niederlage1:4 gegen VSG Altglienicke (A)
n-N-U-n-NDie letzten SpieleU-s-s-U-u
2 Niederlagen in Folge
9 Spiele in Folge ohne Sieg
Aktuelle Serien2 Remis in Folge
6 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele1593330:13
Heimspiele532010:4
Auswärtsspiele1061320:9
Ligaspiele843114:6
Pokal-/Relegationsspiele750216:7

Der Ergebnisrückblick

2004/2005SachsenpokalHalbfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd3. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2006/2007Oddset SachsenpokalAchtelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC5:4 n.E.
2006/2007Oberliga Nordost-Süd18. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach2:2 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd13. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd28. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach0:0 (0:0)
2009/2010SachsenpokalViertelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:3 (0:1)
2011/2012SachsenpokalAchtelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2013/2014SachsenpokalHalbfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:3 (0:0)
2017/2018SachsenpokalAchtelfinaleVfB Auerbach - Chemnitzer FC2:1 (1:0)
2018/2019Regionalliga Nordost5. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach2:1 (2:0)
2018/2019Regionalliga Nordost22. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2020/2021Regionalliga Nordost2. SpieltagVfB Auerbach - Chemnitzer FC2:1 (0:0)
2020/2021SachsenpokalViertelfinaleChemnitzer FC - VfB Auerbach1:0 (1:0)
2021/2022Regionalliga Nordost18. SpieltagChemnitzer FC - VfB Auerbach5:1 (3:0)